Hi
Da ich ja auch etwas über 5 Jahre mit einem Krebs zusammen war, kann ich vielleicht ein wenig weiterhelfen. Meiner hat auch ähnliche Aktionen gebracht, nachdem sich Routine und Alltag in die Beziehung eingeschlichen hatten. :-/ Das Problem dürfte sein, dass er je mehr sie sich an ihn klammert, ihm hinterherspioniert und Vorwürfe macht, desto mehr wird er sich von ihr entfernen und noch mehr dicht machen. Natürlich ist ihr Verhalten nachvollziehbar - aber für derartige Feinheiten ist ihr Herr Krebs momentan wohl nicht empfänglich. :roll: Aus irgendeinem Grund fühlt er sich allein, unverstanden und braucht "Trost" und "Bestätigung". :twisted: Und dass er ihr wehtut, wird in Kauf genommen.
Leider hab ich die Erfahrung machen müssen, dass mein Krebs damals immer erst zur Vernunft gekommen ist, wenn es schon fast zu spät war. Ich hatte quasi schon die Türklinke in der Hand und da dämmerte es erst bei ihm. Das war bei fast allen ernsteren Streitthemen so. Wenn ich so gut wie abgeschlossen hatte und mich abwandte, kam er plötzlich an. Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste ihm die Konsequenzen aufzuzeigen und ihn erst einmal vor die Tür zu setzen. Das ist wirklich hart, aber ich glaube, dass alles andere erstmal eher kontraproduktiv ist. Er sieht ja nicht einmal ein, das sein Verhalten gar nicht geht. Außerdem sollte sie jetzt erstmal in erster Linie an ihr Kind denken und die Situation zwischen den Eltern dürfte ziemlich belastend für es sein.
Wenn beide erst einmal ein bisschen Abstand haben und nachdenken können, ist auch erst ein klärendes Gespräch möglich. Woran es letztlich liegt, dass er sich so verhält und wie man das beheben kann, wird sich erst klären lassen, wenn er mal von seinem Egotrip runterkommt.
Ich wünsche Deiner Freundin erst einmal viel Kraft und Durchhaltevermögen und dass sie für ihr Kind stark sein kann.