Hallo, ich möchte hier meinen derzeitigen Standpunkt erläutern, und hoffe darauf aufbauend, dass ihr mir einen Rat erteilen könnt.
Ich leide an schizoider Persönlichkeitsstörung sowie Dysmorphophobie, war jedoch nicht in Behandlung deswegen. Ich habe mich bisher jedoch eingehend mit dem Thema beschäftigt, und kann von mir aus sagen, dass ich davon betroffen bin.
Ich tue mir sehr schwer, mich in mein soziales Umfeld zu integrieren, noch fehlt mir auch der Elan dazu. Des weiteren finde ich zB Beziehungen als Zeitverschwendung (meine einzige Beziehung war 2 Wochen lang - also nicht mal der Rede wert) und zudem kann ich nicht einmal sagen, dass es mich reizt "einen Partner füs Leben zu finden" , im tiefsten inneren jedoch wünsche ich mir nichts anderes, nach außen hin jedoch bin ich wohl zu distanziert und kalt, als dass daraus irgendwie etwas werden könnte.
Nun gut, Beziehungen - Luxus, den ich mir nicht leisten kann. Menschen die um mich herum sind gehen mir nach spätestens einem Tag auf die Nerven, ich fühle mich mit jeder Minute immer unwohler. Im Sommer habe ich eine Woche Urlaub mit einem Bekannten gemacht - der 1. Tag war noch erholsam - der Rest des Urlaubs war die reinste Qual für mich, da ich ihn nicht mehr ertragen konnte - dabei hat er gar nichts gemacht.
Nun, den schizoiden Teil meinerseits könnte ich noch deutlich ausführlicher erklären, grob jedoch gesagt, flüchte ich mich nach der Arbeit meistens in meine Phantasierereien und Bücher und Rollenspiele. Liebe die Einsamkeit, die ich in der nächsten Sekunde bejammere und anfange mit meinem Schutzengel zu reden (in der Einsamkeit sucht man sich imaginäre Freunde). Rausgehen nur wenn es nötig ist, Einkaufen und Anstandsbesuche bei Familie ist mehr ein Trip, von dem ich mich dann immer erst wieder erholen muss. Viele Menschen um mich herum machen mich nervös und unsicher und ich fühle mich von jedem immer angestarrt - wo auch meine Dysmorphophobie einfängt. Die Ursache für diese ist mir bekannt - Kindheitstrauma, was ich bis jetzt noch nicht verarbeitet habe. Ich finde mich nicht schön, dabei habe ich eigentlich eine schlanke Figur. Dennoch hasse ich meinen Körper, traue mich nicht einmal mich vor dem Arzt auszuziehen (Ich habe es mit fast 21 jetzt immer noch nicht geschafft, mich dazu zu überwinden, zum frauenarzt zu gehen, dabei wäre es grade bei mir aufgrund von Erbkrankheiten wichtig , was vorsorge angeht - was ich weiss, aber das wissen reicht nicht, um mich zu überwinden). Es kommen noch einige andere Merkmale an mir, die ich nun aber nicht alle aufzählen möchte, denn sonst wird der Text hier zu lang.
Im Grunde habe ich mit all dem kein wirkliches Problem - jedoch bekomme ich in letzter Zeit immer mehr mit, wie meine Mitmenschen ein Problem mit mir haben ("Hör auf dir dauernd für alles die Schuld zu geben/dich zu entschuldigen" "Du bist schön, was willst du eigentlich?!"(letzteres sehe ich nur als Hohn und Spott an)).
Ich selbst kann mit "meinem Problem" an sich leben - für mich ist es normal. ich kenne es nicht anders. Auch habe ich ständig Selbstmordgedanken, doch da ich nie wirklich den Mut dazu aufbringen würde, schenke ich diesen keine besondere Beachtung - wer denkt nicht ab und an darüber nach.
Meine Frage wäre nun: Sollte ich einen Arzt deshalb konsolutieren, oder ist das wirklich eher nur eine belanglosigkeit , die in der langen Liste der psychischen erkrankungen hochgespielt wird?