Gleich vorweg: Ich weiß, dass man über Wasserfrauen keine pauschalen Aussagen treffen kann. Jeder Mensch ist verschieden und definiert sich auch über seine Persönlichkeit. Dennoch sind gewisse Charaktermerkmale des Sternzeichens nicht von der Hand zu weisen. Mein Vater ist Wassermann, ebenso war es meine Oma und meine erste Freundin. Ich behaupte, die Eigenheiten der Wassermänner inzwischen durchaus zu kennen. Dennoch stehe ich aktuell vor einem großen Rätsel, denn: es ist mal wieder so weit. Ich habe mir von einer Wasserfrau den Kopf verdrehen lassen. Der Reihe nach...
Kennengelernt haben wir uns übers Internet. Sie wollte Anfangs schnell ein Treffen, ich lehnte jedoch zwei Mal ab, da mir das etwas zu schnell ging. Irgendwann schlug ich ein Telefonat vor, dann war es um mich geschehen. Eine Woche später trafen wir uns, ich fuhr zu ihr (Entfernung: 90 km).
Wir kennen uns nun seit genau 4,5 Wochen, sprich: 5 Wochenenden. An diesen 5 Wochenenden haben wir uns 4 Mal gesehen. Aber: Nicht für ein paar Stunden. Ich will das einfach zum Verdeutlichen aufschlüsseln:
1. WE: 24 Stunden (sie nahm mich mit zu Ihr nach Hause), am nächsten Tag besuchte sie mich für 6 Stunden, wir gingen in ein Café.
2. WE: 48 Stunden (2 Übernachtungen)
3. WE: 20 Stunden (1 Übernachtung)4. WE: Sie war in Italien5. WE: 45 Stunden (2 Übernachtungen)
Hinzu kommen in dieser Zeit quasi ununterbrochene SMS, die meist sie initiiert. Es gab zwar nur 4 Telefonate, alleine das erste vor unserem Treffen dauerte aber schon 3 Stunden. Die anderen jeweils zwischen 3 und 4 Stunden. Man kann also sagen: Wir haben in diesem einen Monat bereits eine Menge Zeit miteinander verbracht.
Dass Wasserfrauen einen durch ihren Intellekt und ihre Art des Humors und der Ironie in den Bann ziehen können, muss ich sicher nicht erwähnen. So war es auch bei mir, da ich diesbezüglich ganz ähnlich gestrickt bin. So verstanden wir uns sofort blind, obgleich wir fast nichts über uns erzählten. Das war hochspannend und einfach etwas anderes. Nach einem Spaziergang und einigen Drinks bot sie an, noch zu sich zu fahren, vielleicht einen Film anzuschauen und dort weiterhin alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Ich nahm an, wies aber darauf hin, dass ich ja noch fahren müsste.
Bei ihr angekommen, wurde schnell klar, dass ich dort übernachten würde. Und so kam es. Wir haben lange geredet, einen Film angesehen, sie kochte spät nachts; letztlich lagen wir nebeneinander in ihrem Mini-Bett, Arm in Arm. Nein, es kam nicht zum Sex was ich auch gut fand. Irgendwann aber fasste ich mir ein Herz und küsste sie. Dies ließ sie auch zu und alles war toll. Innig und einfach schon so irrsinnig vertraut lagen wir also da.
Am nächsten Tag standen wir überhaupt gar nicht erst auf, verbrachten den Tag im Bett. Gegen Abend allerdings, machte ich wohl einen Fehler, obgleich ich weiß, dass Wasserfrauen darauf regelrecht allergisch reagieren und den Rückzug antreten; ich sprach über aufkeimende Gefühle, die ich in mir bemerkte. Sie kommentierte dies jedoch nicht. Also sprachen wir noch eine Zeit, beendeten den Tag dann aber, ich fuhr. Sie wollte mich noch zum Bleiben überreden, küsste mich zum Abschied also, so dachte ich, schien ihr das Öffnen meinerseits ihr ja doch ganz gut zu gefallen.
Zuhause angekommen, ging die Kommunikation sofort weiter. Es kam dazu, dass sie mich am nächsten Tag besuchen wollte. So kam es. Wir verbrachten einen Nachmittag in einem Café, dann fuhr sie mit dem Zug nach Hause. Als ich sie zum Abschied küssen wollte, der Schock: sie drehte ihren Kopf zur Seite. Ich dachte zunächst an einen Scherz. Doch dem war nicht so. Am kommenden WE trafen wir uns erneut bei ihr. Lecker gegessen, Film angesehen, im Bett zusammen geschlafen. Ich versuchte erneut, sie zu küssen: Fehlanzeige. Sie ließ es nicht mehr zu. Aber: Es kam zu intimen Berührungen, die sie an sich zuließ. Zu mehr nicht.
Ich war vollends verwirrt, sprach sie am nächsten Tag darauf an. Auch am Wochenende drauf führten wir ein Gespräch, da ich das geklärt haben wollte. Ich kürze es nun ab: Ihrer Ansicht nach, war am ersten Abend diese gewisse Magie für sie spürbar, also ließ sie die Küsse zu. Danach aber, wusste sie für sich nicht, das Ganze richtig einzuordnen. Ist da potenziell Platz für mehr? Oder nicht? Mit keinem Menschen habe sie die letzten Jahre so viel Zeit verbracht, da sie das sonst gar nicht leiden könnte. Sie mag unsere Gespräche, sie riecht mich gerne, sie fühlt sich geborgen, fühlt ein unglaubliches Vertrauen, obwohl wir uns erst so kurz Kennen. Kurz: Sie fühlt sich rundum wohl. Aber ob das für mehr reicht, könnte sie mir nicht beantworten.
Da ich, wie oben geschrieben, Wasserfrauen ja kenne, weiß ich, dass sie sich niemals festlegen wollen oder würden. Also hoffte ich in dem Moment auch nicht auf ein Liebesgeständnis. Zudem auch das ist bekannt sagte sie, eine Beziehung führt bei ihr über eine gute, innige Freundschaft. Erst wenn das stimmt, kann sie sich auch mehr vorstellen. Für schnelle Dinge ist sie nicht zu haben. Für mich alles kein Thema ich kann warten, auch bis es irgendwann mal zu erstem Sex kommt. Aber wieso verweigerte sie die Küsse? Ihre Antwort: Da ich ihr nach einem Tag plötzlich mit Gefühlen ankam, was sie so schnell nicht nachvollziehen konnte. Wohl eher: dass das jemand so schnell aussprechen kann. Ich für meinen Teil wollte aber nicht den Fehler machen, den ich bereits in der Vergangenheit oft begangen habe: zu lange warten.
Also wollte sie nicht mehr, dass ich sie küsse, um mir damit nicht den Glauben zu geben, das wäre jetzt schon irgendwas Sicheres oder Festes. Darauf erwiderte ich, dass die Situation nun natürlich verfahren sei, da ich jetzt nicht mehr aus dem Gefühl heraus einfach versuche, sie zu küssen, denn nichts ist beschämender, als dabei abgewiesen zu werden. Man steht wie ein Idiot da. Das verstand sie. Ich sagte ihr auch ganz klar, dass ich für mich weiß, ob mir ein Mensch zusagt und ob ich mich in diesen verlieben könnte vielleicht anders als sie. Und dass ich etwas Ernstes suche und ganz klar NICHT ihr guter oder bester Freund sein will und werde. Ich brauchte keine neue beste Freundin 100 km von mir entfernt. Da erteilte ich ihr deutlich eine Absage.
Zudem schlug ich vor, ein nächstes Treffen nicht mehr nur in ihren vier Wänden innig im Bett zu verbringen, sondern sich wieder irgendwo in einer Lokalität zu treffen. Ob es sich dann ergibt, dass man zusammen übernachtet, sieht man dann. Sie sagte darauf, dass wir dann schon konsequent bleiben müssten und nicht übernachtet wird. Gut, okay. Alles auf Anfang. Am Ende des klärenden Gesprächs fragte ich sie aus Spaß, ob ich sie jetzt küssen dürfe. Nein, das wäre jetzt nicht richtig. Wir warten auf den passenden Moment bei unseren nächsten Treffen.
Nun hätte sie dieses Gespräch ohne Weiteres für eine klare Absage nutzen können, oder gar für ein klassisches mehr als Freundschaft wird das nicht mehr. Dem war aber nicht so. Sie schrieb mir weiterhin in gleichem Umfang, forderte zwei Tage in Folge ein Telefonat ein. Die Thematik an sich wurde dabei aber nicht noch mal aufs Tablett gebracht, was gut war.
Dann war sie ein WE in Italien und wir hatten vier Tage keinerlei Kontakt. Sie schrieb mir per SMS bis sie in den Flieger stieg und meldete sich 5 Minuten nach ihrer Landung wieder bei mir. Dann schlug sie mitten in der Woche von sich aus vor, ich sollte doch vorbeikommen. Sie würde kochen und würde gerne mit mir kuscheln. Das lehnte ich ab, da ich am nächsten Morgen arbeiten musste. Stimmt, wir wollten es ja langsam angehen, so ihre Antwort darauf.
So kam es am vergangenen WE zum Treffen, wir trafen uns aber, wie von mir angekündigt, in der Stadt, gingen dort weg. Als der Abend fortschritt, signalisierte ich, dass ich nun nach Hause fahre. Doch dann forcierte sie, dass ich noch mit zu ihr komme. Natürlich ließ ich mich darum etwas Bitten, fuhr sie nach Hause und sagte dann erneut im Auto sitzend, ich fahre dann. Sie erneuerte ihren Wunsch, dass ich noch mit nach oben komme. Dort kuschelte sie sich sofort an mich heran, es folgte das Übliche. Film angeschaut, ewig geredet, dann bis zum nächsten Tag um 18 Uhr im Bett verbracht. Gekuschelt, innig Arm in Arm neben- oder hintereinander gelegen. Es kam auch erneut zu einem leichten intimen Kontakt bei ihr, den sie zuließ.
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Nun, das die Geschichte meiner vergangenen 4,5 Wochen. Ich weiß das Ganze nicht mehr einzuordnen. Erwartet sie, dass ich nun doch noch mal den Schritt gehe und sie im richtigen Augenblick küsse? Hätte sie, wenn sie mehr für sich kategorisch ausschließt, nicht bei dem offenen Gespräch gesagt, dass mehr nicht draus wird? Nachdem ich ihr klar sagte, dass ich nicht nur ihr guter Freund sein will: Wieso trifft sie mich in diesem Umfang weiter? Schreibt mir SMS mit Kusssmileys, lädt mich zu ihr ein auch zum Übernachten mit intimen Kuscheln? Das würde ich zumindest nicht machen, wenn ich keine Gefühle für die Person hätte insbesondere nachdem diese mir ihre quasi gestanden hat. Dabei hätte ich dann kein gutes Gefühl, mit jemandem so viel Zeit zu verbringen, da ich wüsste, er erhofft sich eben mehr.
Ich weiß nach Gesprächen mit Freunden, die objektiv sagen, dass ich das vergessen könne, dass mir auch hier niemand eine Antwort auf diese Fragen geben kann. Das kann nur sie. Aber meine Angst besteht nun darin, das Thema ihr gegenüber erneut (voreilig) auf den Tisch zu bringen. Auf der anderen Seite macht mich diese Ungewissheit verrückt. Soll ich sie küssen? Wartet sie darauf? Oder würde ich damit alles kaputt machen? Fragen über Fragen. Freue mich über ernsthafte Antworten, insbesondere natürlich von Wasserfrauen, die sich darin irgendwie wiedererkennen oder aus ihrer Sicht die Lage einschätzen.