Heute mittag kam meine 7jährige Tochter völlig aufgelöst aus der Schule nach Hause. Was war geschehen? Auf dem Nachhauseweg, kurz nachdem sie sich von ihren Freundinnen verabschiedet hatte, überdröhnte ein furchtbar lauter, bedrohlicher Tiefflieger das Wohngebiet. Meine Tochter kam völlig fertig ins Haus und erzählte:" Das war ein Angreif-Flieger. Ich ging über die Strasse und der ist direkt über meinem Kopf hergeflogen. Der wollte mich angreifen!" Sie hat bestimmt eine halbe Stunde gebraucht, sich wieder zu beruhigen, um sich dann ihrem warmen Mittagessen zu zuwenden, in dem sicheren Gefühl, dass ihr nichts passieren wird. Ich habe ihr versichert, der Krieg in Afghanistan ist weit weg, hier gibt es keinen Krieg, wir sind sicher.
Was ist aber mit den Kindern in den
Kriegsgebieten !? Wer kann ihnen die furchtbaren Ängste nehmen ? Sie erleben nicht nur Angriffs-Flieger, die wirklich Bomben werfen, sondern sie müssen auch miterleben, wie Eltern, Geschwister, Freunde getötet oder verletzt werden.
Sie müssen die Schmerzen aushalten, wenn sie selbst Opfer werden. Sie müssen hungern und frieren. Das ist doch mit nichts zu rechtfertigen!
Auch meine kleine Tochter hatte daran gedacht, denn nachdem sie gegessen hatte, sagte sie ganz unvermittelt:" Die armen Kinder in Afghanistan!
Die haben doch keine Chance, sich zu wehren. Die Amerikaner hätten doch auch sagen können, das was passiert ist war ganz schlimm, aber wir machen jetzt mal trotzdem nichts weiter. Man muss sich doch auch wieder vertragen, sonst wird alles immer schlimmer."
Warum haben Polititker nicht den Durchblick und das Mitgefühl wie Kinder ?