An den Hausarzt
Hallo linasmommy,
ich hatte nach unserer ersten Tochter ganz arge postnatale Depressionen, hab aber immer gedacht: Hey, reiß dich zusammen! Irgendwann war für mich die Welt nur noch grau, mein Kind wurde zur reinsten Belastung und im Haushalt hab ich absolut nichts mehr auf die Reihe gekriegt.
Mich an einen Arzt zu wenden, selbst dafür fehlte mir die Kraft. Das hat mein Mann dann gemacht. Er hat mich ins Auto verfrachtet, ohne mir zu sagen, wo wir hinfahren und als ich dann bei meiner Ärztin saß und sie mich fragte, was sie für mich tun könnte, sind alle Dämme gebrochen. Ich habe nicht mehr aufgehört zu weinen.
Ich habe ein Jahr lange schwere Antidepressiva genommen, die ganz schnell geholfen haben. Meine Welt hatte wieder viele Farben und ich konnte nach über einem Jahr endlich anfangen unsere Tochter zu lieben.
Warte nicht so lange, wie ich es getan habe. Eine Depression ist eine Krankheit, die nicht einfach so verschwindet. Das macht sie so heimtückisch. Gehe dir und deiner Familie ganz bald zum Arzt. Prinzipiell ist der Hausarzt da auch die erste Adresse. Aber auch deine Hebamme kann dir weiterhelfen und dir Anlaufstellen nennen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!