Hallo!
Erstmal wollte ich Dich etwas fragen/bitten: Warum musst Du das denn wissen? Wenn es keinen zwingenden Grund gibt, würde ich Dich bitten, Dein Kind so zu nehmen, wie es ist, mit allen Stärken und Schwächen und zu fördern und behandeln wie alle anderen auch.
Ernsthaft hochbegabte (IQ +150) Kinder sind sehr, sehr selten. Und auch diesen Kindern ist kein Liebesdienst damit getan, sie gesondert zu behandeln, denn sie haben auch Defizite, wie jeder andere Mensch und die müssen sie bearbeiten dürfen wie jeder andere auch.
Ich selber wurde als Kind von der Grundschule im Ort abgelehnt wegen meines auffälligen Verhaltens, ein IQ-Test wurde empfohlen. Bei dem kam heraus, dass ich recht deutlich hochbegabt war (IQ war ca.140, genau weiß es Mutti nicht mehr^^).
Ich kam dann in eine Waldorfschule.
Ich wusste nicht, dass ich dieses Ergebnis erzielt hatte (ich erinnere mich nicht an den Test und meine Eltern fanden das nicht wichtig). Auch, dass ich 'schwierig' war, war mir lange nicht klar. Ich entwickelte mich wie jedes andere Kind und wurde nie anders behandelt - oder so, dass ich es bemerkt hätte.
Das ich anders war, bemerkte ich später. Dass ich schneller denken konnte, aber nach ein paar Schulstunden Kopfschmerzen bekam und überfordert war. Dass meine Mitschüler neidisch waren, wenn ich eine Aufgabe schon beim ersten Blick erfassen und beantworten konnte.
Erst sehr spät wurde mir bewusst, was für ein Schatz so ein Können ist. Allerdings habe ich dadurch auch nie mein Selbstbewusstsein darauf aufgebaut und bin mir meiner Schwächen bewusst geworden.
In einem IQ-Test, den ich aus Jux mal im Internet gemacht habe, hatte ich vor ein paar Jahren 'nur' noch 130 Punkte, sowas verwächst sich halt auch.
Was ich damit sagen will: Bitte sei vorsichtig damit, Dein Kind als 'Kopf auf zwei Beinen' zu betrachten. Es wird dadurch nicht besser oder schlechter, wenn man es weiß.
Alles Gute!