Liebe Joy...
hast du dich mit dem Thema Depressionen schon beschäftigt?
Depressiv sind wir wohl alle mal; Depressionen kennzeichnen in ihrem Auftreten einen bestimmten Zeitraum- soll heißen, die Depression trifft über einen langen Zeitraum hinweg auf.
Es gibt eine körperliche Entsprechung- hat was mit Botenstoffen im Gehirn zu tun.
Deswegen werden manchmal Medikamente verabreicht, um chemisch für ein gewisses Gleichgewicht zu sorgen.
Gleichzeitig befürworten wohl aber alle Mediziner und Therapeuten eine Psychotherapie.
Es ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen, ob eine Depression auf Grund des chemischen Ungleichgewichts im Gehirn entsteht oder ob eine psychische Grundlage für das Ungleichgewicht sorgt.
Sehr theoretisch..ich weiß ;)
Psychisch, sagt man, kennzeichnet die Depression den Endpunkt einer langen Kette kontraproduktiven Verhaltens sich selbst gegenüber.
Am Ende steht ein Gefühl der Ohnmacht.
Depression = nicht in seinem Sinne handeln können.
Depression = die Negation von gesundem, zuversichtlichem, freien Selbstausdruck.
Du schreibst, in deinem Leben läuft alles gut?!
Manche Menschen funktionieren trotz Depression scheinbar sehr gut. Sie arbeiten, zahlen pünktlich ihre Rechnungen, treffen sich mit Freunden, haben Beziehungen, etc.
Wenn der "schwarze Schatten" sich über sie legt, merken sie es nicht einmal.
Andere fühlen wohl- wie du-, dass etwas nicht stimmt, wissen aber nicht genau was.
Aus irgndeinem Grund bist du selbst nicht "im Fluss".
Irgendetwas hättest du vielleicht gerne anders, aber bist dir gar nicht im Klaren, was.
Depression ist das Gegenteil davon sich lebendig fühlen, das Leben zu bejahen, mutig Veränderungen anzugehen.
Nun, man kann nicht jedem raten, zum Therapeuten zu gehen; vielleicht solltest du das aber in Erwägung ziehen, wenn dein Leidensdruck zu groß wird.
Was deinen Freund angeht..vielleicht hast du auch hier schon seit langem Kompromisse gemacht, dir dir nicht mehr dienlich sind und dir deine Kraft rauben.
Grundsätzlich muss ich sagen, sind Depressionen ernst zu nehmen, weil sie eine große Belastung sind. Nicht nur für den Depressiven, sondern auch für sein Umfeld.
Ich kann weder für noch gegen deinen Freund argumentieren.
Vielleicht ist auch er überfordert?
Das soll dir bitte keine Schuldgefühle machen.
Man kann Depressionen nicht auf Knopfdruck beheben.
Meist ist es auch zu schwer, gerade in der Depressions-Zeit Entscheidungen zu treffen- pro oder kontra Beziehung.
Wenn ich dir etwas raten darf...kümmer dich um dich erst mal.
Schau nach den Gründen, hol dir Hilfe, stärk dich selbst.
Dann wirst du irgendwann klarer sehen, was gut für dich ist.
Ich hatte Jahre lang Depressionen.
Heute habe ich sie seit Langem schon nicht mehr.
Ich hatte mich damals an meine Depressionen gewöhnt.
Das klingt verrückt, aber vielleicht weißt du, wovon ich rede.
So schlimm es für mich war, es war mir vertraut, auf paradoxe weise war es mein Zuhause.
Deswegen dauert es oft lange bis man etwas dagegen unternimmt.
Erst wenn man Depressionsfrei ist, weiß man, was es wirklich bedeutet, frei zu atmen.
Es ist herrlich, Joy.
Einen Therapeuten zu finden ist nicht schwer.
Schau unter den örtlichen Therapeuten Verbänden in deiner Nähe oder lass dir vom Hausarzt eine Überweisung + Adressen geben.
Lass dich nicht abschrecken, wenn der erste Therapeut nicht deinen Vorstellungen entspricht.
Du kannst dir mindestens 5 weitere ansehen.
Vielleicht entdeckst du für dich persönlich auch einen anderen Weg.
Es gibt Coaches, heilpraktische Therapeuten, Heiler und vieles mehr.
Das Entscheidenste bei der Depression ist das Aktiv sein!
Denn Depression ist das Gegenteil von für sich selbst in Aktion treten.
Machs gut, meine Liebe...Grüße....