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hast du schonmal das einfachste versucht - dich in dein kind hineinzuversetzen? die dinge aus ihrer sicht zu sehen?
was würdest du denken, wenn deine mama dich schimpft, belohnt und dann wieder ignorert wenn du einpieselst? sag mir nicht, du wärst nicht verwirrt.
deine kleine kriegt mit, wenn du sie zu zig ärzten und psychologen schleppst wegen "ihrem problem", klar auch wie sollst du's sonst machen. was du aber nicht machen solltest, ist mit ihr über ihr problem von "frau zu frau" sprechen. deine tochter ist 10 jahre alt, das "von frau zu frau" sprechen kannst du machen wenn die pubertät einsetzt, dann sind kinder so weit das zu verstehen.
als ich so alt war wie deine tochter, hatten meine eltern und ich ein ähnliches problem: ich konnte nicht schlafen.
ich wollte zwar, aber ich konnte nicht. weil ich nicht müde war, weil ich angst hatte, weil ich früher oft ablträume hatte... vor allem aber weil ich unter druck gesetzt wurde.
meine eltern waren am rande der verzweilfung, es wurde mit freunden und verwandten vor mir über "mein problem" geredet, was mir total unangenehm war - vor allem die ratschläge die dann kamen. ich wurde geschimpft, ignoriert und mit mir wurde auch wie mit einem erwachsenen gesprochen.
ich war bei etlichen ärzten und auch in einer kinderklinik, wo man mir irgendwelche schläuche um den kopf gestöpselt hatte um meine... was weis ich "hirnstromwellen"? zu untersuchen. man hatte natürlich nichts gefunden und es half auch alles nichts. mein einziges problem war, dass ich den wirbel der um mich und mein schlafverhalten gemacht wurde, voll mitbekam und daher annahm, dass mit mir etwas nicht stimmte, dass ich nicht normal wäre. mir wurde auch gesagt, dass ich krank würde wenn ich nicht schlafe. so lag ich jede nacht im bett, tränenverschmiert und schickte dem lieben gott stoßgebete, er möge mich bitte bitte einschlafen lassen sonst... weis der geier. ich hab mich selbst total unter druck gesetzt. probier du mal krampfhaft einzuschlafen.
so wird es deiner tochter auch gehen, nur dass sie sich denkt "nicht einpullern, nicht einpullern".
dass sie weint und besserung verspricht zeigt klar, dass sie schon ein richtiges schuldbewusstsein hat und den hype voll mitkriegt - sprich unter druck gesetzt ist und zwar von sich selbst.
bei mir war das so, dass mein papa eines tages gesagt hat "es nützt eh alles nichts, jetzt lassen wir sie doch einfach" und er hat sich wie jeden abend zu mir ins bett gelegt und mir eine geschichte von einem mädchen erzählt, dass nicht einschlafen konnte. und dann hat er mir verraten dass auch er manchmal nicht einschlafen konnte (ich war immer der meinung, dass alle schlafen konnten nur ich nicht und dass ich daher ganz alleine mit meinem problem war - mich hatte ja auch niemand verstanden) und dann hat er mich nach drei schönen dingen gefragt, an die ich dann denken musste.
dann hat er das licht im zimmer ausgemacht und im gang angelassen (das musste so sein^^) und ich hab an lauter schöne, lustige sachen gedacht. an pferde, an meinen kater, an meine freunde und an lustige erlebnisse und schwupp war ich weg im land der träume. von da an klappte das.
was wichtig war: mein papa hatte zudem noch gesagt, dass es nicht schlimm wäre, wenn man mal nicht schlafen könne. dann eben in der nacht darauf.
heute komm ich meist gar nicht mehr zum nachdenken vorm einschlafen, weil mich die kleinen racker aus der kugelfischgruppe so hundemüde machen.
ich denke bei euch ist es zeit zu "chillen" wie die jungen leute sagen. ich bin fest überzeugt, dass das bei euch klappt wenn der druck bei deiner tochter weg ist.
deine aufgabe ist es, deiner tochter zu vermitteln, dass es nicht schlimm ist, wenn sie einpieselt - ganz egal wie schlimm es für dich ist und welche arbeit du damit hast.
das gleiche gilt für das "problem" mit dem aufräumen.
natürlich ist es auf die dauer nervig, wenn du deinem kind "auf die finger schauen" musst beim aufräumen. selbstständig wird dein kind aber erst im erwachsenen alter sein und bis dahin ist es deine aufgabe die nervigen dinge zu "ertragen", dafür ist es dein kind.
probier doch mal aus, mit deinem kind aufzuräumen. singt dazu ein lied "eins zwei drei, das spielen ist vorbei - alle kinder groß und klein räumen jetzt ihr spielzeug ein, eins zwei drei..." o.ä.
wenn sie spielt, solltest du alles ausgeräumte nach dem spielen wieder einräumen lassen, bevor was neues "rausgezogen" wird. verhindert, dass es aussieht "wie im schweinestall".
für ihre versteckten hosen solltest du ihr einen wäschekorb anbieten, sie wird die hosen deshalb verstecken weil es ihr peinlich ist, ich hoffe du denkst nicht sie will dich veralbern!
sag ihr, sie muss sich nicht dafür schämen und sie soll dir die hosen geben bzw in den wäschekorb legen.
wie du ihr letztendlich den druck nimmst, musst du wissen, du kennst sie und du weißt was sie mag, sie anspricht etc.
ich hoffe ich konnte dir helfen.
dir und deiner "pippi" (bitte das kind nicht so rufen, das verbindet sie nur wieder mit ihrem problem und sie soll ihrem namen ja keine ehre machen.) alles gute und viel erfolg!