In dem Du Dir...
DEINE Enttäuschung einmal genau ansiehst.
Für eine ENTtäuschung braucht es eine Erwartung, die enttäuscht werden kann.
>>Er hat nicht ganz unrecht wenn er sagt es sei ja mein Problem.<<
Im Prinzip hat er Recht. Der Teil, der Dich berührt, ist Deiner. Der Teil, der ihn berührt ist dafür auch seiner.
Hier spielen ZWEI miteinander, die jeder ihren Teil haben. Und ja, es ist ein sehr guter Ansatz für solcherlei Spiele, wenn jeder SEINEN Part genau ansieht.
Schau Dir einfach an, was es genau ist, was Dich an seinem Verhalten verletzt. Du fühlst Dich nicht anerkannt? Nicht gesehen? Nicht geliebt? Schau genau hin, ob es nicht eine alte Wunde ist. die hier wieder aufgerissen ist.
Enttäuschung wird auch kleiner, wenn man sich die Bedeutung der Sache ansieht. Fast jeder hat 'ne oder 'nen Ex die man manchmal auch wieder trifft. Und spürt alte Gefühle... und meist merkt sich der Mensch die positiven Dinge... also oft stellt sich die Frage ... "was wäre wenn ... "
Und eine andere Seite ist das schlechte Gewissen für den Gedanken ... wenn ich jetzt nicht mit ihr zusammen wäre... wie gern würde ich es nochmal versuchen...
Und das ist ein gewisser Konflikt, na klar.
Kommt hinzu, dass in den meisten Beziehungen solche "auftauchenden Ex'en" gefürchtet werden wie der Teufel in der Kirche. Irgendwie ist es ja auch ein "Teufel", der die eigene Beziehung bedroht.
Für mich stellt sich die Frage: Warum glaubt (in diesem Fall) er, dass er Dir nicht sagen darf, seine Freundin getroffen zu haben und und dabei auch ein Gefühl gefühlt zu haben. An sich eine ganz normale Sache... aber nein, wir wittern Eifersucht und "das darf nicht sein".
Und spätestens hier beginnt die Gefangenschaft in unseren Beziehungen. Warum vertragen Beziehungen nicht die Gefühle der Partner ... ok, so lange sie füreinander sind... aber für jemand anders... das darf nicht sein... warum nicht?
Menschen denken Gedanken und fühlen Gefühle... nur die RICHTIGEN sollen es sein... leider funktionieren wir so nicht. Es gibt keine Garantien für Liebe, Leidenschaft und all das was wir vom Partner "nur für uns" wollen. Wie egoistisch ;-)
Verzeihen... vergeben... kann man, wenn die "Geschichte" bedeutungslos geworden ist. Klein. Dann ist sie unwichtig. Oder: indem man versteht, dass Liebe stärker sein kann bzw. ist als das, was man dem anderen als Fehler nachträgt. Richtig, man muss ja selbst nachtragend sein, sonst stellt sich die Frage nicht mehr...
Also: was genau willst Du?
Was GENAU sollte er tun, damit Du ihm verzeihst? Oder geht das vielleicht (aus Liebe) auch so?