Hallo Leute, ich hoffe wirklich, dass mir jemand mal eine objektive Meinung bzw. Einschätzung meiner Situation geben kann. Ich bin selbst so verwirrt. Mein Freund und ich sind seit 3,5 Jahren zusammen, seit etwas 1,5 sind wir zusammen gezogen. Vor etwa 10 Jahren wurde bei ihm Morbus Bechterew diagnostiziert.
Er redet allgemein nicht gerne über tiefgründigere Sachen, die sein seelenleben betreffen, aber vorallem Gespräche über die Krankheit und die Einschränkungen die er in kauf nehmen muss lehnt er konsequent ab. Unsere Beziehung gestaltet sich über die komplette Zeit in eine on/off Geschichte. Zunächst lag der Grund bei World of Warcraft, also genauer gesagt hat mich das gezocke zunächst nur etwas genervt, bis er es lieber spielte als mit mir zusammen zu sein und dann hat er sich von mir getrennt, weil er dort eine andere kennengelernt hat. Dann wieder zusammengekommen, selbes Spiel noch mal: WOW... andere tussi, wieder zusammengekommen und zusammengezogen, er hörte auf zu zocken. Alles lief gut, bis zu seinem nächsten Schub, Unser Sexleben war bisher einfach bombastisch, seit dem letzten Schub kann er sich kaum noch einmal die Woche erbarmen mit mir zu schlafen. Er zockt wieder online (wenn auch kein WOW) und ich dachte es liegt vielleicht mal wieder an einer anderen Frau, aber es liegt wohl an tausenden (ja ich hab spioniert, ja es war nicht richtig) Er zieht sich ungeheur viele pornos rein. Morgens wenn er aufsteht und ich noch schlafe bzw. schon weg bin, nach der Arbeit in der Badewanne per Handy, Abends, Nachts und wann auch immer ich unterwegs bin. Und ich rede von täglich alles zusammen, nicht nur von vereinzelten Momenten in einer Woche. Wir haben darüber gesprochen, er hat gesagt er hört damit auf. Ich denke dass ein wenig Porno nicht sooo schlimm ist, aber es ist doch ein bisschen hart in dem Ausmaß. Nun er hat es nicht mal eine Woche ohne ausgehalten. Hab ihn nach ein paar Wochen erwischt, seine Verläufe geöffnet und alles war seit Ewigketien beim Alten. Er sagt, er kann nicht darauf verzichten, er hat es versucht, aber es ist ihm wichtiger wie unsere Beziehung. Ich liebe ihn wirklich, aber ich weiß nicht ob ich mir ständig so etwas antun muss. Er erklärt mir nicht warum ihm Pornos so wichtig für ihn sind. Meine erste Schlußfolgerung: Ich genüge ihn nicht und ich will nicht warten bis er das zugibt, sich ne neue sucht und mich verläasst. Aber beim Nachdenken fällt mir folgendes auf: Er hatte kurz vor jeder Trennung gerade wieder einen Monatelangen Schub überwunden, er zeigt anzeichen für Depressionen. Natürlich spricht er nicht darüber. Ich weiß das Bechterew ständige heftige Schmerzen bedeuten, ich weiß dass es nie ganz weg geht und wie seine Prognosen im Alter aussehen. Wenn er Schübe hat bin ich immer für ihn da und tu wirklich mein möglichstes. Aber so viel ich auch seit drei Jahren darüber lese, ich werde es nie ganz verstehen, weil ich es nicht fühle. Aber Krankheit hin oder her - was soll ich eigentlich noch tun ?