Hey ihr,
erstmal vielen Dank an alle, die sich jetzt diesen Roman durchlesen. Bin für jeden Rat dankbar.
Ja, wie es im Titel steht geht es hier um meinen Freund.
Manchmal weiß ich einfach nicht weiter und vielleicht gibt es hier ja welche, denen es auch so geht oder gegangen ist.
Also mein Freund ist ein lieber netter Mensch, aber wahnsinnig faul. Ok, er genießt wenigstens sein Leben und kann mich später runter holen, wenn ich in meinem Job kurz vor Depressionen und dem Burnout stehe.
Aber noch studiere ich und bin daher viel zu Hause, muss aber auch hier viel lernen und erledige den größten Teil des Haushaltes (macht mir Spaß und ist eine gute Ablenkung zum Lernen) Er hat einen 100 Stunden Job als Verkäufer und ist im Prinzip zufrieden wie es ist nur mehr Geld könnte schon da sein.
Da liegt ja schon das Problem. Eine Vollzeitstelle zu bekommen fänd er schon gut, aber sich darum zu kümmern ist zu viel verlangt, genauso wie einen Nebenjob annehmen (wobei das bei Schichtarbeit auch etwas problematisch ist).
Wenn er dann nach einem 6 Stunden Arbeitstag nach Hause kommt, sitzt er vor dem Fernseher und meint er müsste sich erholen, weil ja so viel arbeiten so anstrengend ist.
Nun hatten wir gerade die Diskussion, dass ich es nicht gut finde, wenn er es als selbstverständlich ansieht, dass ich mich um das meiste kümmer und ihn zudem auch nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit fahren will (1,7 km), weil ich der Meinung bin, dass er bei gutem Wetter und den hohen Spritpreisen genauso gut mit dem Rad fahren kann (bei schlechtem Wetter fahr ich gerne kein Thema) Sein Kommentar war nur "ja ich verdiene im Moment das Geld, also kannst du auch dafür Sorgen, dass ich zur Arbeit komme" Whaaaa !! Viele würden nun sagen, was für ein scheißkerl, dem stimme ich zu, aber ich sag ja er ist faul und das wusste ich von Anfang an. Ich würde irgendwie gerne verstehen, warum er denkt, dass er so viel macht und deswegen so viel Schlaf nachholen muss usw.
Wenn ich ihn dann mal irgendwie kritisiere von wegen, dass er faul sei, redet er 2 Tage nicht mit mir. Ich denke er weiß es selber und will es nur nicht noch mal gesagt bekommen, aber ändern tut er ja trotzdem nichts.
Er kommt aus schlechteren sozialen Verhältnissen, aber das ist noch lange kein Grund in den Tag hinein zu leben und nur das nötigste zu tun. Ich selbst bin sehr ehrgeizig und zielstrebig und fange morgens schon an, meine ganzen Aufgaben für den Tag zu erledigen, dann hab ich danach Ruhe. Bin halt das totale Gegenteil. Nur wieso ist er so? Er beschwert sich, dass nicht genug Geld da ist, aber dann muss er halt mal seinen Hintern hochbekommen. Zur Zeit kann ich wegen eines Auslandssemesters schlecht arbeiten und nichts zur Miete beitragen, aber das wusste er von Anfang an.
Wenn ich nun bald wirklich mal einen guten Job bekommen sollte und ausreichend verdiene, was macht er denn dann? Zu Hause bleiben und nur noch schlafen?
Er hat auch gute Eigenschaften so ist es nicht ;) aber ich würde ihn was das angeht gerne verstehen. Geht das überhaupt? oder vielleicht hat auch jemand einen Rat wie sich das ändern könnte?
Vielen lieben Dank an alle fleißigen Leser!