Hallo, mein Partner und ich sind Anfang Januar dieses Jahres in seine Wohnung zusammengezogen, nach einer vorher über 1 Jahr dauernden Fernbeziehung über 600 km.
Auch vorher wusste ich bereits, dass er sehr ordentlich ist, ein Freund von mir bezeichnete es als "etwas zwanghaft". Ich stellte mich darauf ein und veränderte mein Handeln entsprechend da, wo es für mich auch einen Sinn ergab.
Nun führen die Unterschiede in der Auffasung von sinnvoller Ordnung auf beiden Seiten zu Frustration. Mir widerstrebt es, alles sofort nach Gebrauch aufräumen zu müssen (z.B. sofort nach dem Essen abzuwaschen - und nicht erst nach der nächsten Mahlzeit; die Wäsche sofort zu bügeln, wenn sie trocken ist; JEDES Krümel oder jeden Tropfen Wasser überall sofort GRÜNDLICH zu beseitigen) bzw. kann es zur "Katastrophe" werden, wenn mir im Haushalt ein kleines Missgeschick passiert.
Das setzt mich extrem unter Druck, macht mich ängstlich und uns geht die Leichtigkeit in der Beziehung damit verloren.
Also redeten wir darüber und mein Wunsch war es, einen Kompromiss zwischen beiden unterschiedlichen Ansprüchen zu finden, z.B. ich bügle die Bettwäsche nur von einer Seite, gebe mir dabei sehr große Mühe, alles glatt zu bekommen.
Mein Freund machte den Vorschlag, diese etwas stärker knitternde Bettwäsche wegzuwerfen, um das "Problem" zu beseitigen.
Bei anderen Dingen macht er es lieber gleich selbst, um seinen Anspruch erfüllt zu bekommen, erwartet dafür jedoch, dass ich ihm meine Dankbarkeit öfter Zeige. So nimmt er für sich wahr, schon soooo viele Kompromisse zu machen, die ich seiner Ansicht nach bislang nicht ausreichend würdige. Nur dass er wegen mir bestimmte Dinge, wie Schlafanzug bügeln, gar nicht tun müsste, ist ein Problem.
Derzeit haben wir uns da im Reden etwas verrannt und lassen es erstmal ruhen. Irgendwann bricht die Baustelle jedoch sicher wieder auf. Allerdings weiss ich derzeit nicht so recht eine Lösung. Vielleicht jemand Unbeteiligtes?