Hallo an alle!
Ich bin eigentlich ein geduldiger und recht friedfertiger Mensch, aber seit einer Woche bin ich ständig schlecht gelaunt bzw. gereizt und bekomme Wutausbrücke, bei denen ich Türen knalle und Zeug durch die Gegend werfe. Bin auch immer total fertig u. stehe nach den Wutausbrüchen kurz vorm Heulen. Ich muss mich dann immer zusammenreißen. Was ist los mit mir? Und wie bekomme ich mein Temperament in den Griff und werde wieder "normal"?
Der Hintergrund, bzw. warum ich denke, dass ich im Moment so "komisch drauf bin" ist:
-Hab vor einem Monat mit meinem Freund schluss gemacht (wir waren 8 Jahre zusammen) und bin sehr froh über die Entscheidung. Da diese Woche gemeinsame Freunde von uns zu Besuch kommen, habe ich wieder sehr viel Kontakt mit meinem Ex.. Allerdings fallen mir dauernd Sachen an ihm/ unserer früheren Beziehung auf, die nicht in Ordnung sind/waren und die ich früher schon hätte sehen sollen und da beginnt die Wut in mir hochzusteigen (was man gleich auch an meinem Schreibstil merkt- sorry, ich kann im Moment nicht anders).
Zum Beispiel, dass er mich gerne immer für alles verantwortlich macht und mich als "die Böse" hinstellt, obwohl er auch seinen Teil an Dingen, die schief laufen zu tragen hat. Im Moment ist er auf der Selbstmitleidschiene: der traurige Verlassene, dem es nicht nur mit der (Ex)Freundin nicht gut geht, die er einfach nicht verstehen kann, weil ja alles super lief, sondern er ist auch sonst im Leben nicht der gearschte. Seine Wohnung ist zu weit weg von allem. Er hat keine coolen Leute, die um ihn herum wohnen. Sein Job ist langweilig und was für Deppen und Gehalt könnte er für das was er tut auch mehr verdienen. Dabei hat er eine super Wohnung (echt!), einen tollen Job, verdient gut Geld und hat eine handvoll guter Freunde. Klar, dass macht es nicht wett, wenn man seine "Liebe" verliert, aber man sollte dann doch wenigstens so ehrlich sein und sagen, dass nicht "alles" schief läuft!
- Mich nervt es außerdem, dass ich sein Selbstmitleid ertragen muss und das ich immer noch viel zu viel für ihn organisiere und er selbst nur für sich sorgt. Das lief früher in der Beziehung schon falsch und auch jetzt habe ich das Gefühl, ich komme nicht davon los. Wir waren letztes Jahr schon mal 3 Monate getrennt. Damals bin ich von Stuttgart nach Hamburg gezogen und er ist mitgezogen. Wir haben es also noch mal versucht. Ich sagte ihm damals, dass er nicht für mich umziehen soll, sondern auch seine berufliche Perspektive berücksichtigen muss. Er sagte, dass er das mache (und hatte dann auch einen guten Job hier gefunden) und als wir uns jetzt getrennt haben, kam raus, dass er es doch nur für mich gemacht hat. "Ich habe auf die falsche Frau gesetzt"- war sein Kommentar. Da er sich wie gesagt immer darüber beschwerte, dass er so wenig Leute hier kenne, habe ich jetzt 3 wochen nach unserer Trennung für ihn in einem Rennradverein (früher ist er viel Rennrad gefahren) angerufen und ihn zum Probetraining angemeldet, weil ich wusste, dass er es gerne macht und aus eigenem Antrieb nie tun würde und weil ihm die Abwechslung sicher gut tut. Er fand das auch super, ist dann aber aus terminlichen Gründen nicht hingegangen und hielt es nicht mal für nötig abzusagen, obwohl er die Telefonnummer und alles hatte. Er hat sich bis jetzt noch nicht in diesem Verein gemeldet. Ich weiß, dass ich das nicht hätte für ihn tun sollen, aber ich dachte, ich mache noch eine letzte gute Sache für ihn und dann ist er vielleicht nicht mehr so deprimiert. Jetzt regt mich diese Depression aber eher auf, als das sie mein Mitleid auslöst.
- Dann bin ich in jemand anderen verliebt (ich nenne ihn jetzt mal Sebastian), der aber nicht in mich und das nagt sehr an mir. Ich bin niemand, der jemanden Vorwürfe dafür macht, wenn er Gefühle nicht erwiedern kann und versuche jetzt also den Kontakt zu demjenigen abzubrechen - was nicht schwer ist, weil wir eh nie regelmäßig Kontakt hatten und er in München wohnt. Nur ist er ein Freund meiner Familie und ich werde ihn deswegen vielleicht schon wieder begegnen, aber das lässt sich auf Ostern nächstes Jahr verschieben. Ich hoffe durch den Abstand von ihm loszukommen und das gelingt mir auch ganz gut, weil ich hier oft ausgehe und durch die Trennung zu meinem (Ex)Freund viele neue, nette Leute kennen gelernt habe. Aber ich muss doch noch sehr oft an Sebastian denken, was frustrierend ist.
- Außerdem bin ich gerade in der Abschlussphase meines Studiums. Im Moment habe ich noch viel Zeit und der Druck ist in Ordnung, aber dennoch.
So. Das könnten also die Gründe für meine schlechte Laune sein, aber wieso gleich Wutausbrüche und danach Heulanfälle. Und was kann ich tun, um das in den Griff zu bekommen?
Bitte schreibt mir, was ihr dazu meint!!!
Zoe