Stellvertretende Antwort
Hallo Unicat,
da Du von ihm eh keine sinnvolle Antwort erhalten wirst: Vermutlich nicht. Es sei denn, es ist Teil eines perfiden Planes, die modischen Beschränkungen von Männlein und Weiblein auf plumpe Art und Weise anderen vor Augen zu führen. Erfahrungsgemäß neigen die meisten Webforennutzer jedoch dazu, Kontext außen vor zu lassen und sich auf die vorliegende Diskussionsebene zu beschränken, die unbewertet übernommen wird. McFrau hat in den vergangenen zwei Monaten soviele Positionswechsel vorgenommen, daß ich glaube, es handelte sich bei ihm tatsächlich um einen Fake (s. Lindsay-Bild-Affäre :-)), der sich einen Spaß draus macht, diese Extremposition zu vertreten.
Ehrlich: Auf gewisse Art und Weise nötigt mir das doch tatsächlich Respekt ab. Denn sein Blödsinn hat tatsächlich dazu geführt, daß die eine oder andere wohl echte Frau sich mal gezwungen sah, Stellung gegen McFrau zu beziehen. Soooo wirkungslos scheint es also tatsächlich nicht zu sein.
Was ich jedoch nicht vertreten kann: Auch ich war mal ein unbedarfter Websurfer, der sich zu einigen nicht ganz unkritischen Themen informieren wollte, und auf die Foren von GoFem stieß. Wenn ich da aber dann solche Stellungnahmen unkommentiert lese, schreckt es modisch vielleicht experimentierfreudige Menschen ab. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als auf McFrau --und noch schlimmer: Stiefelluder und Latexkleiddingsbums-- zu reagieren *seufz*. Ich würde gerne drauf verzichten, der zu erwartende Schaden ist jedoch zu groß. Wenn sich die Suchenden durch sowas dann abschrecken lassen, weil es unkommentiert stehen gelassen wird (Schweigen bedeutet Zustimmung), dann wird sich kleidungstechnisch tatsächlich nichts mehr bewegen. Mir ist es ja fast egal, wohin sich Kleidung entwickelt --ich habe da meine Hoffnungen und Präferenzen--, aber Stillstand bedeutet Tod. Beliebigkeit ist auch kein Ziel, Stil ist es -- und den kann man auf unterschiedlichste Art und Weise und mit unterschiedlichsten Mitteln erreichen, Frauen können mit bei Männern gewohnten, Männer mit bei Frauen gewohnten Kleidungsstücken arbeiten.
Die Devise lautet einfach: Es ist kein Fetisch, vom anderen Geschlecht gewohnte Kleidungsstücke in einem eigenen modischen Ausdruck zu verarbeiten. Kleidungswanderungen zwischen den Geschlechtern gab es immer wieder, es spricht nichts dagegen, daß sowas wieder passiert. Ich distanziere mich aber dennoch ausdrücklich davon, wenn Kleidung 'fetischisiert' wird. Sexuelle Lust verbinde ich mit Menschen, nicht mit Dingen. Ich habe meine eigene sexuelle Orientierung (die niemanden außer mich etwas angeht), ich weide mich gerne am Anblick schöner und auch schön aufgemachter Menschen, sowohl Männer als auch Frauen -- mein sexueller Genuß hat mit der Ästhetik schöner und schön aufgemachter Menschen jedoch nur wenig zu tun. Intimität übertrifft jede sexuelle Reizung. Ich habe aber auch Freude dran, mich mir selbst wohlgefällig modisch und stilistisch auszudrücken. Damit ist eigentlich alles zu meiner Position gesagt, und ich denke, daß es hier den einen oder anderen gibt, der diese teilen oder zumindest anerkennen kann.
LG
MadInside