Hallo,
ich habe dazu auch eine Geschichte beizutragen.
Ich (46) bin seit 18 Jahren verheiratet mit meine Frau (45), wir sind seit 20 Jahren zusammen und haben 4 tolle Kinder, ein kleines Haus, ich einen guten Job, meine Frau (gemäß ihrem Willen) v.a. Hausfrau, hat aber auch einen kleinen Nebenjob, der ihr Spaß macht.
Aber wir haben große Probleme beim Sex. In den letzten 10 Jahren hatte wir zwei Mal Sex, ansonsten auch keine Intimitäten. Wir kuscheln, küssen uns - aber mehr nicht.
In den rund 10 Jahren zuvor war unser Sexualleben schön. Regelmäßig, erfüllend. Ich habe auch öfter gefragt, meine Frau hat auch immer gesagt, dass für Sie alles passt.
Allerdings war ich immer der aktive Part war, sie sehr passiv. Das hatte auch damit zu tun, dass sie sehr streng katholisch erzogen ist. Trotzdem hatte sie vor mir mehrere Sexualpartner so ab 16 Jahren und auch mit mir war alles o.k.
Sicher haben rein gespielt:
1. Die Schwangerschaften mit den Kindern 3 und 4. Die waren nicht einfach und v.a. nicht geplant. Das war anfangs auch kurz schwer, aber wir haben die Kinder super lieb und wollen sie jetzt niemals missen. Wir haben das auch bespürochen, wir sind sehr glücklich, dass es so gekommen ist mit 4 Kindern.
2. Ein gewisses Auseinanderleben. Wir haben häufiger gestritten, waren unzufriedener... - da gabe es auch Phasen, wo wir wirklich nicht sehr liebevoll miteinander waren.
3: Eine große Belastung meiner Frau, die sich als Einzelkind immer große Sorgen um ihre Eltern gemacht hat (tägliche Telefonate) - und dabei v.a. mich ein wenig auf der Strecke gelassen hat.
Aber das war alles auf einem Level, wo wir beide sagten "es ist halt nicht nur Sonnenschein mit 4 Kindern und anderen Aufgaben". Und wir haben uns immer zusammengerauft und immer zusammengehalten, wenn es eng wurde.
Über die ganzen Jahre habe ich aber doch darunter gelitten, dass meine Frau überhaupt keinen Sex wollte. Ich habe immer wieder Versuche gestartet, zärtlich zu werden über kuscheln und küssen hinaus - immer ohne Erfolg.
Sie hat mich dabei nie richtig abweisen müssen - ich habe sie nie gedrängt. Es war immer eher ein leicht gequältes "Oh jetzt nicht" mit Lächeln im Gesicht. Und viele andere Gründe. Es ist so spät. Ich bin müde. Ich habe Bauchweh.
Ich habe das nie als Ausreden genommen, immer akzeptiert. Und dabei sind meine Versuche auch seltener geworden, der Sex ist nach und nach eingeschlafen.
Seit etwa einem halben Jahr wird es nun wirklich existenziell. Wir hatten eine schwere Phase in der Ehe, aus der wir mE eigentlich gestärkt raus gegangen sind. Wir haben uns gestritten und waren sehr emotional. Aber wir haben gesprochen. Mit dem Ergebnis, dass wir seither wieder mehr aufeinanachtender , und liebe Dinge sagen, uns Zeit nehmen.
Nun habe ich auch wieder ein Verlangen nach Sexualleben mit ihr. Weil ich sie liebe und begehre. Ihre Antwort war "Mir ist das nicht wichtig, aber ich bemühe mich."
Leider hat sich aber in diesen 4 Monaten überhaupt nichts entwickelt. Im Gegenteil.
Wir kuscheln, wir küssen uns, sind aufmerksam. Aber sobald ich einen Schritt weitergehe, wird sie zum Eisberg und blockt ab. Was mich dabei am meisten fertig macht: Sie ist nicht einmal bereit, darüber zu reden. Das Einzige, was sie sagt: "Mir ist das nicht so wichtig." Und tut so, als sei das alleine mein Problem.
Und ich wünsche mir doch so sehr, sie wenigstens zu verstehen. Aber dann sagt sie, ich würde nur kuscheln, um dass das eine zu Wollen und wäre sexsüchtig. Nochmals: Sexsüchtig, weil ich empfinde, dass zwei Mal Sex in 10 Jahren wenig ist ! Und weil ich sie begehre.
Ich habe alles versucht: Reden, bringt nichts. Schweigen und sie kommen lassen - dann passiert gar nichts. Es längere Zeit komplett außen vor zu lassen. Weggehen gemeinsam - danach ist sie müde. Ihr Ihre Freiheit lassen (sie geht öfter mal weg) und auf sie warten - auch nichts. Ihr eine Therapie vorschlagen - sie sieht keinen Sinn darin, weil sie nichts "falsch" macht und hat angeboten mitzugehen "wenn Du das unbedingt brauchst".
Nun ist es eskaliert. Ich habe ihr beim letzten abgewiesenen Versuch gesagt, dass ich das nicht mehr akzeptiere. Ich war aggressiv, das tut mir sehr leid. Aber dieses jahrelange Abweisen, diese Kälte und das völlige UNverständnis für mich, und n v.a. dieser lapidare Umgang "das ist nicht wichtig" machen mich fertig. Sie behauptet auch, Sex sei unwichtig für eine Ehe, und es gehe da nur um meinen Trieb.
Ich sehe, sie hat große Probleme mit ihrer Sexualität. Wie sich das so lange verstecken konnte, weiß ich nicht.
Aber ich weiß nicht mehr weiter. Denn so will ich nicht mehr mit ihr zusammenleben. Und sie macht keine Anstalten etwas beizutragen, etwas zu verändern. Selbst die Erkenntnis, dass mir das sehr wichtig ist, lässt sie kalt.
Und ich habe wirkich schon alles versucht was in den "Ratgebern" zu finden ist.
Was soll ich tun?