Hallo Zusammen,
ich habe ein sehr ähnliches Problem und bin damit etwas gegen die Wand gefahren.
In meiner aktuellen Beziehung (6 Jahre) habe ich mit meinem Freund seit ungefähr 3 Jahren nicht mehr geschlafen weil ich es einfach nicht kann. Ich habe mich lange Zeit dazu gezwungen weil ich mir selber immer eingeredet habe das in einer Beziehung halt Sex dazu gehört und ich da dann halt mal etwas zurück stecken müsste. Ich habe es so oft gemacht obwohl ich es nicht wollte und irgendwann fing der Sex an zu schmerzen, erst leicht und später unfassbar stark. Zum Schluss habe ich jedes Mal vor schmerzen geweint und mein Intimbereich hat teilweise andauernd geschmerzt -bei jeder kleinsten Berührung, teilweise sogar beim sitzen je nachdem wie man sitzt - . Natürlich hat mein Freund beim Sex dann sofort abgebrochen wenn ich geweint habe, aber ich habe mich da echt durchgequält. In der Zeit habe ich so viele Frauenärzte und Fachärzte aufgesucht aber niemand hat irgendetwas gefunden..
Diese Zeit war richtig schwer für mich, ich hatte einen Dauerdruck auf mir sitzen weil ich das Gefühl hatte wenn ich mich nicht möglichst schnell wieder einbekomme verliere ich meinen Partner den ich über alles Liebe. An der Stelle möchte ich kurz erwähnen falls es jemandem ähnlich damit geht das er sich dazu zwingt seinem Partner zu liebe, lasst es ! Wirklich macht das nicht, ich habe mich selber kaputt gemacht für die Befriedigung eines anderen Menschen! Natürlich liebe ich ihn immernoch aber wenn ich daran zurück denke bereue ich es so sehr wie sehr ich mich selbst vernachlässigt habe. Tut euch das nicht an...
Weil mir leider kein Arzt helfen konnte hat mich einer der Frauenärzte dann irgendwann zu einer Therapeutin überwiesen weil er meinte das es nur noch die Psyche sein kann. Also habe ich eine Therapie als Schmerzpatientin angefangen.
Die Therapie war aber Gott sei Dank sehr wohltuend, es tat unfassbar gut mit jemandem zu reden der sich mit der Psyche auskennt und genau weiß wie ich zu Ergebnissen komme die mir mit diesem Problem weiter helfen. Ihr habe ich anvertraut das sich der Sex mit meinem Freund falsch anfühlte, das sich das Intim werden beschämend anfühlt und das ich es mir aber trotzdem vorstellen könnte mit anderen Männern intim zu werden.
Meine Therapeutin meinte zu mir das jeder Mensch halt anders ist und jeder auch unterschiedliche Bedürfnisse in einer Beziehung hat. Ich hatte es ebenso wie ihr das ich es in den Beziehungen davor ähnlich hatte (nach 2 Jahren wollte und konnte ich nicht mehr mit dem Partner schlafen), ich bin wohl eine Person die eine Bindung braucht die eher einer geschwisterlichen Liebe ähnelt als einer Romanze. Das ist an sich vollkommen okey, nur braucht man den richtigen Partner dafür. Ich habe sehr lange gebraucht um das zu erkennen, der ganze Prozess vom Beginn der ersten Schmerzen bis jezt hat ganze 4 Jahre angehalten und nun bin ich langsam am Ende angekommen.
Was genau das nun für meine Beziehung bedeuten wird werde ich sehen, aber ich weiß für mich das ich mich nicht nochmal so verbiegen werde. Meine Schmerzen sind mittlerweile weitestgehend weg, was ich der Therapie zu verdanken habe.
Vielleicht ist es bei euch ähnlich, gerade wenn ihr es in vorherigen Beziehungen schon hattet könnte man sich fragen warum die Beziehungen immer wieder in diese Richtung laufen. Was sind eure wirklichen Wünsche und Bedürfnisse in einer Beziehung vorallem in Bezug auf Intimität? Es ist nicht schlimm es nicht zu wollen und das heißt nicht das mit uns etwas nicht stimmt.
Falls jemand bis hier hin gelesen hat, pass auf dich auf deinen Körper auf. Tuh nichts was du nicht möchtest !
Lisa