Hallo.
Ich habe schon länger bei euch mitgelesen, jetzt muß ich auch mal ne Frage stellen, die ihr als Neutrale, Außenstehende vielleicht beantworten könnt.
Ich habe mit meinem Partner ein Kind und wir sind 3 Jahre zusammen. Wir sind nicht mehr die Jüngsten und er hatte vor mir keine ernstzunehmenden Beziehungen,nur eine längere (ein paar Jahre). Er wollte oder konnte sich nie binden. Bei mir war er sofort sicher, wollte sofort zu mir ziehen ect.
Nun zum Thema: Sex.
Am Anfang ok, immer kurz und schmerzlos, aber toll. Er wollte es wohl immer schnell hinter sich bringen, bzw. kommt immer sehr schnell zum Ziel. Ich wurde auch sehr schnell schwanger ( gewollt) und schon bald wurde aus täglich 3 x die Woche. Er meinte, es läge an dem Bauch.
Nach der Geburt gab es Monate gar keinen Sex mehr ( kein Geburtstrauma, KS), später dann 1 x die Woche. Er schob es auf Streß im Job, Probleme in der Ex Beziehung, wo das schon genauso war und die Ex ihn immer gefordert und gedrängt hat, dann war es mein Reden darüber, dann meine Figur, momentan schob er es auf Medikamente.
Er ist nun krankgeschrieben, das zieht sich auch noch Monate hin und wir hätten Zeit dafür. Ich stelle aber keine Forderungen, will nur wissen, was Sache ist.
Eine Therapeutin, die ich wegen meinem angeknacksten Selbstwert fast ein Jahr aufsuchte und der ich auch von ihm erzählte, meinte, da gäbe es möglicherweise einen Mutterkomplex, über den er nicht drüber wegkommt.
Er hat sehr an seiner Mutter gehangen und er möchte auch, dass ich alles regele, im Grunde hab ich die Mutterrolle übernommen, aber ich halte es so, dass es gleichberechtigt ist und er auch einiges in unserem Leben regelt, wenn er es auch mit Murren tut. Will ja keine Mutter sein.
Seit kurzem macht er eine Therapie ( weil er schon immer seelische Probleme hat) und spricht immer mit mir darüber, was dort abgeht.
Der Therapeut und er sind nun zu dem Schluß gekommen ( was er aber schon länger weiß), dass alles nur Ausreden sind. Wenn ich sage, ok, haben wir eine platonische Beziehung ( weil wir uns rein menschlich top verstehen und eine harmonische Beziehung haben), dann will er das auch nicht, weil er doch meint, nach einigen Wochen/Monaten würd ihm was fehlen.
Er wird auch nicht angesprochen von nackten Frauen, Pornos oä. Meine Figur hätte auch nichts damit zu tun, er hätte eben nur einfach keine Lust.
Ich habe 3 Jahre mir den Kopf zerbrochen, mein Selbstwert litt natürlich darunter, wir kuscheln auch im Bett, küssen uns, reden viel miteinander, aber bei dem Thema blockt er entweder ab oder er meint, er weiß nicht, woran es liegt. Was wahrscheinlich auch der Realität entspricht.
Ich würde ihn nicht deswegen verlassen, dafür liebe ich ihn zu sehr, möchte nur verstehen, möchte Zukunftsperspektiven haben, weil mir schon massiv was fehlt. Ich begehre ihn nämlich.
Dass er sich selbst befriedigt, glaube ich nicht, auch schaut er sich heimlich nichts im Netz an, im Grunde habe ich das Gefühl, dass ihm wirklich nichts fehlt, wenn wir keinen Sex haben und das macht mich traurig.
Für Asexualität fehlen aber die Anhaltspunkte.
Empfindet jemand ähnlich oder hat schon Erfahrungen in der Richtung mit einem Partner gemacht?
Kann man noch was machen oder soll ich das einfach so akzeptieren ( was mir sehr schwer fällt) oder einfach nur abwarten. Aber im Grunde hab ich lange genug gewartet, denke ich.
Er ist auch eifersüchtig und würde niemals akzeptieren, dass ich ein Verhältnis hätte ( was mir niemals im Traum einfallen würde), aber manchmal bin ich völlig ratlos und weiß nicht mehr, was ich machen soll. Die ganze Situation belastet mich doch sehr.
Danke schon mal.