Kastration? Ersetzt nicht Erziehung!
Hallo Tillmutti!
Daß dein Tierarzt dafür ist, erstmal einen Chip zu setzen ist schonmal gut. Daß er vermutet, daß sich das Verhalten eh nicht ändert - hmmmhm.
Ist dein Tierarzt denn spezialisiert auf Verhaltensmedizin- oder Verhaltenstherapie?
Veterinärmedizin ist ein sehr komplexes Gebiet, kein Tierarzt kann sich allen Ernstes überall auskennen. Inzwischen gibt es auch Spezialisierungen wie in der Humanmedizin. Da würde man ja auch keinen Gynäkologen befragen, wenn man Schmerzen im Knie hat.
Speziell die Frage ob Kastration oder nicht bedarf einer genauen Einzelanalyse. wäre dein Hund, nur angenommen eher unsicher bei seinem Gekläffe gegen Rüden, wäre eine Kastration fatal und würde alles nur verschlimmern. Das zu beurteilen ist manchmal sehr schwierig, ein unsicherer Hund sieht beim Gekläffe für Laien fast aus wie ein aggressiver.
Da DEIN Hund bei älteren Rüden ja geschmeidig bleibt sieht es für mich immernoch nach Ausprobieren und Grenzen austesten aus. So war meiner auch. Die müssen halt ihre Rolle finden.
Man lässt seine Kinder doch auch nicht kastrieren, wenn sie in der Pubertät vorübergehend anstrengend werden!!!!
Ich weiß das ist kein Vergleich. Aber irgendwie schon. Wie man heute weiß sind die hormonellen Folgen gruselig.
Jeder der jetzt aufschreit möge bitte das Buch: "KASTRATION und Verhalten beim Hund" lesen. Von einer Sophie Strodtbeck, die ist Tierärztin und auf Verhaltensmedizin spezialisiert, und Udo Gansloßer, einer der bekanntesten Verhaltensbiologen Deutschlands, lesen.
Zu deinem Verhalten: das ist sicher nicht schlimm was du machst, aber ich persönlich finde es wichtig daß ein Konflikt nicht vermieden wird, sondern daß man da reingeht und ANDERES Verhalten etabliert wird.
Das hier zu beschreiben wäre blöd, hier wäre ein guter Hundetrainer/in gefragt.
Also ich habe bei meinem Hund auch gezielt reagiert, heute macht der in 97% der Hundebegegnungen garnichts mehr.
Lieber Gruß, die Ella