Hund aus dem Tierschutz
Hallo Ersatzmami,
zufällig bin ich jetzt auf den Beitrag gestossen. Ich hab über Google das Thema Tierschutz abonniert, da stand die Frage drin. Aaaaalso, ich bin selbst sehr aktiv im Tierschutz und habe auch Hunde aus dem Tierschutz. Momentan eine Strassenhündin aus Athen und einen Maremmanen aus Italien. Den Italiener bekam ich über eine Tierschutzorganisation direkt aus Italien. Er kam aus einem der dortigen Canili, in welchem er sein ganzes Leben zugebracht hatte. Flavio habe ich seit letztem Jahr. Er ist jetzt zwischen 11 und 13 Jahre alt. Davor hatte ich einen Maremmanen aus einem deutschen Tierheim. Er war 9 Jahre alt, als er zu mir kam. Meine Griechen ist 3 Jahre alt, ein rechter Fetz, sie liebt Müll und Streunen, frisst alles, was nicht niet- und nagelfest ist und ist frech wie Bolle :lol: Flavio, der aktuelle Italiener kannte bei seiner Ankunft nichts. Kein Gassi, keine Wohnung, keine Menschen... wirklich garnichts! Er pinkelte in die Wohnung, stank, heulte und bellte an einer Tour und hatte wahnsinnige Angst vor allem. Stubenrein wurde er schnell, das Bellen ließ nach und heute, nach 1,5 Jahren ist er der tollste Hund, den man sich wünschen kann. Er brauchte Geduld, Liebe und Ruhe. Heute vertraut er mir und vor allem aber vertraut er dem Leben. Aber es war Arbeit! Und Dankbar??? Flavio fühlt sich wohl, seine Bedürfnisse werden erfüllt und ich liebe ihn. Dankbar ist er nicht. Er hört keinen Stecken und wenn er nicht kommen will, kommt er auch nicht :lol: Aber es ist okay. Er ist mein lieber Hundeopa!!! Sein Vorgänger aus dem deutschen Tierheim war auch nicht sonderlich dankbar... Damals fühlte ich mich noch ein bisschen wie die gute Fee, die einen Hund aus dem Tierheim gerettet hat (sehr naiv). Zum Dank hat er mir in's Gesicht geschnappt und auch sonst war er sehr autark und hat sich garnicht für mich interessiert. Trotzdem habe ich diesen Hund sehr, sehr geliebt. In seinem letzten Lebensjahr wurden wir die allerdicksten Freunde...
Was ich damit sagen will ist, daß man sich bei einem Hund aus dem Tierschutz keinen Illusionen hingeben darf. Viele Tiere sind traumatisiert, sie benötigen Zeit und sehr viel Geduld. Manche Hunde, die sehr schwer traumatisiert sind, erreicht man vielleicht nie. Sie leben in ihrer eigenen Welt und dort bleiben sie auch. Sie schliessen sich nie wirklich dem Menschen an. Trotzdem haben natürlich auch diese Kandidaten ein schönes Zuhause verdient. In den meisten Tierheimen gibt es die Möglichkeit, "seinen" neuen Hund kennenzulernen, mit ihm Gassi zu gehen und zu schauen, ob die Chemie stimmt. Und es gibt auch diese Goldstückchen, die man sofort in's Herz schliesst und nie wieder hergeben möchte. Oder andersrum, man wird vom Hund ausgesucht und dann passt es einfach. Habe ich auch schon erlebt. Also, nur Mut, genau hinschauen, kennenlernen...
So, ist jetzt lang geworden aber ich hoffe, daß mein Beitrag weiter hilft.
Liebe Grüße
ideenreich62