Mein Vorschlag
Ich würde dir raten, es grundsätzlich für den Hund spaßiger zu gestalten. Lernen soll Freude machen und nicht in Arbeit ausarten - schon gar nicht beim Welpen. Also lieber über den Tag verteilt immer mal wieder kurze (!!) Übungseinheiten von vielleicht 1-2 Minuten als 2x täglich 10 Minuten, die für einen Welpen meiner Meinung nach überfordernd sind.
Dann würde ich dir raten, dass Platz nicht nur aus dem Sitz heraus zu üben, sondern auch immer wieder aus dem Stand heraus. Sinn: Viele Hunde können "Platz" nur aus dem Sitz, weil sie es nur so gelernt haben, klingt komisch - ist aber so.
Hunde lernen situationsgebunden, weshalb es für viele Halter auch oft so frustrierend ist, wenn ihr Hund etwas vermeintlich Gelerntes plötzlich nicht mehr kann - nur weil es von ihm an einem anderen Ort (z.B. draußen, wenn sonst nur drinnen geübt wurde) verlangt wird. Darum: alle Übungen auch immer an verschiedenen Orten und aus verschiedenen Situationen heraus (z.B. aus dem Sitz/Stand) trainieren.
Immer spielerisch und für den Hund motivierend arbeiten. Ein "Nein" kann für einen jungen Hund sehr vernichtend sein, und seine Bereitschaft zur Mitarbeit stark senken. "Nein" würde ich darum aus dem Vokabular komplett streichen, wenn es um das Trainieren des Gehorsams geht.
Wenn du mit deinem Hund einen wirklich tollen Weg einschlagen willst, dann würde ich dir das Clickertraining sehr ans Herz legen. Hierbei wird zwischen Übung und Belohnung ein Geräusch geschaltet, das dem Hund signalisiert "Was du machst ist richtig, du wirst dafür belohnt werden." Das hat den großen Vorteil, dass man den Hundekeks vor der Hundenase weglassen kann, und der Hund dadurch besser mitdenken kann. Er hat nicht nur "Kekskekskeks" im Kopf, sondern merkt was er da gerade macht. Da Clickern außerdem "süchtig" machen kann, hat man gleichzeitig einen Hund, der begeistert mitarbeitet - immer auf der Suche nach dem nächsten "Click".
Das macht das sogenannte "freie Shapen" möglich. Hierbei gibt nicht der Mensch vor, was der Hund zu tun hat, sondern der Hund bietet Verhalten an - was vom Menschen dann mit dem Clicker punktgenau bestätigt werden, und so "geformt" und aufgebaut werden kann.
Für das "Platz" würde es bedeuten: wenn der Hund sich hinlegt, bekommt er in dem Moment den "Click" mit anschließender Belohnung. Es dauert meist nicht lange, dann haben die Hunde verstanden "wenn ich das und das mache, dann bekomme ich Click+Belohnung" - sie werden das Verhalten also immer öfter zeigen. So kann man das Verhalten dann mit der Zeit mit einem Kommando belegen, was der Hund dann nach und nach mit seinem Handeln verknüpft.
Was sich hier vielleicht kompliziert liest ist in der Umsetzung sehr einfach, wenn man das Prinzip einmal verstanden hat. Es gibt zu dem Thema Clickern viele Bücher und Internetseiten (ich würde aber erstmal den Gang in die Buchhandlung empfehlen), und wie gesagt - Clickertraining ist wirklich unglaublich klasse (finden die Hunde auch).
Ansonsten hier ein "althergebrachter" Tipp fürs Platz:
Setz dich auf den Boden, und winkele die Beine leicht an. "Ziehe" den Hund dann mit einem Leckerlie unter deine angewinkelten Beine. Um dem Leckerlie folgen zu können, wird er sich hinlegen müssen. Verbinde das Hinlegen mit dem Kommando und dem sofortigen Füttern des Leckerlies.
In Welpenstunden sollte viel gespielt werden - allerdings kontrolliert, damit kein Mobbing aufkommt. Ich habe ein wenig den Eindruck, dass du eventuell von dem Hundebaby etwas viel verlangen könntest.