Tierpsychologe
Beim Tierpsychologen (Tierärztin einer Hochschule mit Schwerpunkt Verhalten) war ich mit ihm schon. Da ging es um die Gewitterangst und seine Angst vor herunterfallenden Gegenständen. Was dort angeraten wurde ist gut und schön - Desensibilisierung. Beides, sowohl seine Angst vor herunterfallenden Gegenständen, als auch seine Gewitterangst ist deutlich besser geworden.
Aber das hilft ihm ja nur bedingt, wenn er bei der "erstbesten" Gelegenheit neue Ängste entwickelt. Und dann auch noch so absolut nicht nachvollziehbare.
Mit der Hundefreundin ist nichts vorgefallen, wir waren spazieren in dem Moment wo die Angst das erste Mal auftrat. Er lief vor, auf eine Wiese zu. üÜber die Wiese gingen gerade andere Menschen mit Hund, ich dachte erst er wollte zu denen, weil er so ungewöhnlich weit voraus lief. Doch als er auf den Rückruf nicht reagierte, nur stehenblieb und zu uns sah, da war schon klar, dass irgendwas nicht stimmte. Mit viel Nachdruck konnte ich ihn dann ranrufen, da er danach zurückfiel und sich weigerte mitzugehen (absolut untypisch!) musste ich ihn anleinen. Weiter entfernt grummelte ein Gewitterdonner. Und das ist das einzige, was in der Situation anders war als sonst. Es hat leise gedonnert. Möglich, dass er den Donner mit der Hundefreundin verknüpft hat. Aber warum? Er kennt sie seit rund 4,5 Jahren, hat ausschließlich positive Erlebnisse mit den beiden sammeln können. Wie kann ein kleines Grummeln, was ja im übrigen öfters mal hörbar ist, wenn man unterwegs ist, ihn so aus der Bahn werfen?!
Vor kurzem war er mit einer anderen Hundefreundin und mir an der See - auch dort gab es einige heftige Gewitter - nichts. Er schlief während es rummste (und es knallte ordentlich). Er hat den Donner weder mit der See, noch mit der Hundefreundin, ihrer Besitzerin, mir oder sonst etwas in Verbindung gebracht. Wie gesagt ist die Angst vor Donner ja auch viel besser geworden! Hat er sich vor einem 3/4 Jahr noch zitternd, speichelnd und hechelnd an mich gedrückt bei Gewitter, liegt er nun in Ruhe unter dem Schreibtisch oder einfach in seinem Körbchen.
Und das eigenartigste: er vergisst manchmal, wovor er meint Angst haben zu müssen! Treffen wir uns zum Spaziergang mit seiner alten Hundefreundin, dann freut er sich "den Hintern ab", begrüßt beide wie eh und je, läuft freudig mit, markiert, sprich: ist so wie immer. Dann, auf einmal und ohne dass man sagen könnte "hier war gerade etwas auffällig oder anders" legt er die Ohren an, die Rute verschwindet und der Hund fällt zurück, meidet die Hundefreundin und die Halterin. Begegnen wir unterwegs einer Ablenkung, einem anderen Hund z.B. dann vergisst er wieder, dass er ja eigentlich Angst hat - er ist wie immer. Kaum sind wir dann ein paar Meter wieder normal unterwegs, kommt die Angst zurück.
Ich verstehe ihn nicht!! Ich habe inzwischen soviel zu dem Thema gelesen, mit so vielen Menschen, Ärzten und Hundeverhaltenstherapeten, gesprochen, ihn gesundheitlich auf den Kopf stellen lassen, und NICHTS. Es tut mir in der Seele weh, meinen lieben und guten Rüden von Ängsten geplagt zu sehen aus denen ich ihm nicht raushelfen kann, weil ich sie nicht einmal im Ansatz verstehe.
Ich hoffe so sehr, dass mir vielleicht hier jemand helfen kann, damit ich meinem Hund helfen kann. :-(