Hallo ihr Lieben!
Ich habe einen ca. 10 Monate alten Kater, den ich bereits mit acht Wochen aus dem Tierheim geholt habe. Seine Mutter wurde mit den kleinen Kätzchen einfach ausgesetzt und er sowie seine Geschwister wurden halt dann schon mit 6 Wochen von der Mutter getrennt - offenbar viel zu früh. Das Problem: Je länger ich ihn habe, desto mehr merke ich, dass ihm offenbar diese Phase mit der Mutter in Bezug auf Sozialverhalten absolut gefehlt hat.
Ich liebe den Kleinen trotz seiner Eigenheiten sehr - nur ist es ab und an sehr schwierig mit ihm. Seit er in die Pubertät gekommen ist (mit ca. 6 Monaten) ist er absolut anstrengend geworden. Er tut, was ihm passt - egal, wie oft ich "Nein" sage oder ihm zeige, dass er es nicht darf. Und man merkt halt im Allgemeinen auch, dass er nur sehr wenig Gefühl für andere hat. Oft kommt er wie ein Baby zu mir kuscheln und wenn es ihm zu viel wird, kratzt er mich gleich richtig doll ins Gesicht. Sowas kenne ich von anderen Katzen nicht - die zeigen das weniger aggressiv und nicht gleich so direkt auf Kampf. Er erzwingt quasi immer das, was er möchte. Bekommt er es nicht, beginnt er, Sachen runterzuschmeißen oÄ. :NON:
Bisher war ich immer nur Teilzeit arbeiten - jetzt möchte ich wieder Vollzeit und habe mir gedacht, dass er sich über einen Freund freut. Er ist eine reine Wohnungskatze (130m + Balkon). Wir haben ihn auch vor einem Monat kastrieren lassen. Da er immer so wild ist, haben mir einige dazu geraten, einen zweiten kastrierten Kater dazuzunehmen, da Katzen das Wilde oft nicht so mögen würden. Vergangenen Samstag waren wir also im Tierheim - einen Fundkater, kastriert, viel größer als unser Kater, dafür umso friedfertiger. Er ist ca. 4 Jahre alt.
Sobald wir den neuen Kater in die Wohnung gebracht haben, gab es nur noch Ärger. Unser Kater hat sofort die Haare aufgestellt, geknurrt und gefaucht. Jetzt, drei Tage später, ist es immer noch kein bisschen besser. Unser Kater lässt einfach nicht von dem Neuen ab, jagt und provoziert ihn, wo er nur kann. Der Neue ist total ruhig und will das gar nicht - er faucht nur, um sich zu wehren. Unser Katzer steigt ihm alle Schritte nach und will ihn immer wieder hauen. Mir tut das total leid, da der neue Kater echt ein lieber ist, aber ich denke, dass wir ihn zurückgeben müssen, wenn das so weitergeht. Letztens hat er sich sogar neben dem Kistchen angepinkelt und das ist kein gutes Zeichen. Wir gehen zu 90% immer dazwischen und verteidigen auch den neuen Kater, aber es ist halt auch sehr anstrengend für uns. Wir haben uns erwartet, dass unser Kater sich freut - immerhin vernachlässigen wir ihn ja durch die neue Katze nicht.
Ich hab wirklich ALLES probiert: Annäherung mit Leckerlies, beide streicheln, sogar Bachblüten-Notfalltropfen, um beide mal zu beruhigen, aber nichts. Die beiden hatten von Anfang an getrennte Kistchen und Fressnäpfe ... keine Ahnung, was da nicht funktioniert. Ich weiß, dass es erst drei Tage sind, aber es ist kein Stück besser geworden. Wenn sie alleine sind, trenne ich sie räumlich immer, damit da nichts sein kann, aber auf Dauer ist das keine Lösung. Das Problem ist meiner Ansicht nach das mangelnde Sozialverhalten unseres Katers. Der Neue hat sich ja sofort untergeordnet und keine Ansprüche gestellt.
Was können wir tun, damit das klappt?? Ich wollte unserem Kater ja eig. nur was Gutes tun, aber offensichtlich ist er lieber in Zukunft acht Stunden am Tag allein ...
Bitte um Hilfe.
LG