Hallo ihr... ich bin gerade ziemlich schlaflos, deshalb versuche ich jetzt einfach, meinen Frust wegzuschreiben...
Wo soll ich anfangen? Ich arbeite seit einem Jahr auf dem Amt, vorher habe ich eine zweijährige Ausbildung dort absolviert. Dort angefangen habe ich aus lauter Blauäugigkeit, mir wurde ein anschließendes vollfinanziertes Studium versprochen, Leitungsfunktion inklusive. Nach der Ausbildung Pustekuchen, das Studium könnte ich selbst zahlen, die Zeit dafür rausarbeiten und eine andere Stelle danach gibt es nicht. So habe ich nach diesem Jahr entschieden, die Reißleine zu ziehen und meine Zelte dort abbzubrechen. Habe meinen Traumstudienplatz bekommen und auf Arbeit mit offenen Karten gespielt. Anfangs hieß es noch "Ja Mädel, das ist das Beste was du tun kannst, hier verschwinden bevor du zu alt bist!". Seit ich jedoch die Zusage der Uni in. Händen hielt, war ich der Arsch für alle.
Krankheitsbedingt waren wir schwach besetzt und so habe ich allen Arbeit abgenommen, mir sicher auch zu viel geben lassen. ich hab dabei nie irgendwas versemmelt, alles lief gut. Nur meine Ablage blieb in der Zeit liegen. Als ich im Sommer nach zwei Wochen Urlaub zurückkam, hatte sich die Stimmung so hochgeschaukelt, dass niemand mehr mit mir sprach. Wegen der verdammten Ablage. Wegen erledigten Vorgängen, die ich nicht in die Akten sortiert hatte, sondern die noch (alphabetisch geordnet) in meiner Ablage lagen. Gut, man konnte sich nach vielen Zickereien einigen, dass ich nichts weiter übernehme, sondern halt die Kasperaufgaben mache. Lochen, sortieren, abheften. Und dann durfte ich mir ständig anhören, wie überfordert alle sind, und wie viele Stunden alle schrubben, wo bei mir nach 40h (bezahlten 37) der Hammer fällt. Dann wurde mir vorgeworfen, ich würde mit meiner Nullbockeinstellung die Stimmung vergiften. Egal was ich machte, alles war falsch. Entscheidungen durfte ich nur noch als letzte erfahren, wenn überhaupt.
Gerade habe ich Urlaub. Freitag muss ich wieder los, die letzten sechs Tage. bis zur Freiheit. Und heute schrieb mich ein Kollege an, dass ich Ärger bekomme, weil ich vertrauliche Informationen nach außen getragen hätte. Das habe ich nicht, niemals. ich weiß überhaupt nicht wie er darauf kommt, oder was es ihn angeht (da. andere Abteilung), aber jetzt habe ich Angst. Es sind nur noch sechs Tage, aber ich hasse diesen Schuppen so abgrundtief... Mein Gegenüber ist total unfähig, leitet alle ihre Fälle an andere Behörden weiter oder gibt sie mir. Selbst von den kleinsten Arbeiten ist sie heillos überfordert, noch dazu ist sie Ausbildungsleiterin und hasst alle Auszubildenden. Meine neue Chefin ist eine linke Kuh, wer ihr einmal ausversehen nicht hallo gesagt hat, hat auf alle Ewigkeit verschissen und wird so klein wie möglich gehalten. Zwei andere Kollegen stiften mehr Chaos als alles andere, aber klopfen sich dafür krankhaft oft die Schulter. und noch eine ist eine notorische Lügnerin. Wer gerade nicht da ist, wird niedergemacht. Und ich bin sowieso eine undankbare Göre...
Es sind nur sechs Tage. Aber ich weiß gerade nicht, wie ich die überstehen soll. Wenn ich wirklich eine Abmahnung bekomme, dann auch ein mieses Arbeitszeugnis. Ich könnte heulen. Ich hab da wirklich alles gegeben und nie mehr als kleine Schönheitsfehler gemacht. Und jetzt hassen mich alle.
Danke erstmal falls ihr bis hier gelesen habt. Ich könnte so viel mehr schreiben, aber das geht vom Hundertsten ins Tausendste...
Liebe Grüße !