Hallo Ihr!
Ich bin neu hier, trotzdem erhoffe ich mir hier vielleicht ein paar Ratschläge von Leuten, die Erfahrung mit Problemen wie meinen haben.
Vor etwa zwei Monaten habe ich eine Praktikumsstelle im Ausland angetreten. Es handelt sich dabei um ein Pflichtpraktikum, das man innerhalb meines Fachhochschulstudiums absolvieren muss, und vermutlich ist das das Problem.
Schon nach wenigen Tagen hat sich eigentlich herauskristallisiert, dass das Praktikum in keinster Weise so ist, wie ich es mir vorgestellt habe und wie man es mir auch angekündigt hatte. Es hat sich immer mehr Unzufriedenheit meinerseits eingestellt und ich wurde zusehens schlechter gelaunt und auch trauriger, dazu kam erschwerend hinzu, dass ich in der neuen Stadt niemanden kannte und es dank unregelmäßiger und ungünstiger Arbeitszeiten auch keine Gelegenheit ergab, das zu ändern.Kurzum: es ging mir psychisch immer schlechter, was schließlich in einem regelrechten Nervenzusammenbruch inkl. Heulanfällen vor den Kollegen (ich neige sonst nicht dazu, zu weinen). Man riet mir, unbedingt mit meinem Chef zu sprechen, um zumindest die berufliche Unzufriedenheit zu lindern. Das tat ich auch gleich am folgenden Tag, allerdings sagte man mir, man können mir nicht helfen, das sei nun mal der Job, usw. Ich beschloss noch an diesem Abend - allerdings nicht ohne wirklich intensiv darüber nachgedacht zu haben - das Praktikum abzubrechen. Vertraglich gab es glücklicherweise keine Probleme, auch die Wohnung konnte ich problemlos kündigen und schon zwei tage später fuhr ich wieder nach Hause zu meiner Mutter, wo ich nun - zumindest vorrübergehend - wohne.
Da es sich aber wie gesagt um ein Pflichtpraktikum handelt, muss ich mir jetzt schleunigst eine neue Stelle besorgen und wegen dem Zeitdruck schaue ich mich halt hier im Umkreis um. Es gibt auch einige Angebote, ich hatte bereits ein Vorstellungsgespräch, bisher hat sich allerdings nichts ergeben.
Obwohl es mir hier daheim psychisch deutlich besser geht als vorher, falle ich immer mehr wieder in Traurigkeit und besonders schlimm in dieses Gefühl von kompletter Aussichtslosigkeit. Ich denke, das hat natürlich damit zu tun, dass ich gerade unter Druck stehe und total in der Luft hänge, aber mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich in keinem Praktikum glücklich werde und überhaupt nicht in der Arbeitswelt bestehen kann, weil ich immer gleich aufgeben werde. Bloß wegen der einen schlechten Erfahrung, sonst neige ich nämlich nicht dazu, schnell das Handtuch zu werfen. Allerding ging es mir psychisch auch noch nie so schlecht wie damals und ich habe Angst, dass selbst wenn ich jetzt eine andere Stelle finde, ich wieder so fühlen werde. Deshlab habe ich das Bedürfnis, im Moment gar nichts zu tun, irgendwie zu resignieren und eine Auszeit zu nehmen, obwohl ich das selbst als falsch empfinden würde.
Die Situtation ist einfach vertrakt. Hat eine von euch vielleicht mal was ähnliches erlebt? ich fühle mich langsam echt überfordert und ziehe mich immer mehr zurück, das will ich eigentlich nicht, es passiert einfach.
Viele Grüße,
Tabu