Was mit dir passiert... :)
Hallo liebe Marlene,
du schriebst, dass deine Mutter an Depressionen leidet. Tatsächlich können Depressionen veranlagt sein und somit ist für dich die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken ein Bisschen höher, als bei anderen.
Allerdings heißt dieses noch lange nicht, dass eine Depression tatsächlich ausbrechen muss.
Du bist gerade 15 und machst eine ganz entscheidende Phase durch, in der du von einem kleinen Mädchen zu einer jungen Frau wirst. Da gibt es ein Auf und Ab der Hormone und man weiß manchmal garnicht so recht, wer man eigentlich ist und was man hier auf der Welt für eine Aufgabe hat. Dann kann es vorkommen, dass dir einfach zum heulen zumute ist und du auch mal stundenlang über Gott und die Welt nachdenkst und nicht einschlafen kannst. Kommt dir das bekannt vor?
Ich kann mir vorstellen, dass die Stimmung bei euch zuhause manchmal eher gedrückt ist, wegen der Krankheit deiner Mama. Habe ich recht? So eine Stimmung kann auch ansteckend wirken und dich darum so traurig machen. Gerade in deinem Alter braucht man eine ältere Person, die einen ein Bisschen an die Hand nimmt, die einen stark machen kann und immer und zu jeder Zeit ansprechpartner und Vertrauensperson ist. Vermisst du soetwas manchmal oder hast du das Gefühl, dass du so einen Rückhalt von deiner Mutter trotzdem bekommst? Ist sie sehr mit sich selbst beschäftigt?
Du hast auch erwähnt, dass du eher schüchtern bist und Angst vor Ablehnung hast. Gerade darum finde ich es toll, dass du dir diese Sorgen hier von der Seele geschrieben hast.
Eine Depression ist bei dir nicht ausgebrochen, allerdings scheinst du gefährdet zu sein und solltest etwas gegen deine Suizidalität tun. Deine Freunde scheinen dir gut zu tun und deshalb solltest du unbedingt weiterhin mit ihnen Dinge unternehmen. Ganz toll wäre es für dich, wenn du immer feste Termine in der Woche hättest, mit Dingen die dir Spaß machen. Z.B. Freunde Treffen, bestimmte Hobbies, die dir Spaß machen u.s.w. vlt. probierst du ja mal ein neues Hobbie aus. Einmal die Woche Sport ist immer toll als Ausgleich es baut Stresshormone ab und lässt dich deinen eigenen Körper spüren. Oder lieber etwas kreatives? Oder ehrenamtliche Arbeit?
Empfehlen würde ich dir auch Entspannungstechniken. Viele Anleitungen findest du dazu kostenlos im Internet.
Träume dich, bei einer Traumreise doch einfach mal in eine andere Welt.
Eventuell könnte es dir auch helfen ein Tagebuch zu schreiben. Jeden Abend bevor du schläfst kannst du in dieses Buch dann all deine schlechten und guten Gedanken aufschreiben, eine Kerze anzünden und nebenbei eine heiße Milch mit Honig schlürfen. Anschließend kann dein Kopf viel befreiter sein. Manchmal wirk das Wunder. Versuche doch mal, mehr gute als schlechte Dinge auf zu schreiben. Vlt. hast du heute eine besonders schöne Blume gesehen? Es kann so schön sein, sich über kleine Dinge zu freuen.
Es gibt kostenlose Sorgentelefone, die du anrufen kannst, wenn du mal wieder Gedanken an den Tod hast oder dich selbst verletzen möchtest. Dort erfährst du garantiert keine Ablehnung, sondern Menschen die dich verstehen. Das verspreche ich dir!
Verwöhne dich selbst, sei nett zu dir, dich gibt es nur einmal auf dieser Welt, du bist einzigartig und wertvoll.
Das Glück liegt in deinen Händen. Lass es in dein Herz!
Ich wünsche dir ganz viel Glück!