Schwierig
Hallo liebes Mädchen;
zuerst einmal finde ich es gut, dass du dich alldem stellen willstz. Ich weiß, gerade nach einer so langen Zeit ist das wirklich nicht leicht.
Darf ich fragen, in was für einem Bereich du arbeitest? Ich habe zwar an sich nicht viel Erfahrung damit, weiß aber, dass verschiedene arbeitsbereiche damit unterschiedlich umgehen (wobei da auch immer eine nicht kalkulierbare menschliche Komponente mitspielt; könnte sein, dass dein Chef total verständnisvoll reagiert, doch könnte natürlich genauso sein, dass dadurch noch mehr Probleme aufgewirbelt werden).
Gerade wenn die Bulimie bereits so lange vorherrscht, würde ich dir durchaus zu einer stationären Therapie raten. Aber da musst du zwei Punkte bedenken.
Erstens; du musst trotz allem natürlich mit einer Wartezeit rechnen, teilweise mehrere Monate, und auch danach wird eine ambulante Therapie unumgänglich sein.
Ich weiß auch nicht, inwieweit es möglich ist, eine stationäre Therapie einzugehen, bevor man nicht eine ambulante Therapie hatte. Ein Therapeut müsste sich da soweit ich weiß dann eben deutlich für aussprechen, zB wegen körperlicher Symptomatik, sodass du erstmal genug aufgepäppelt werden musst, um die Therapie starten zu können. Doch auch da läuft es dann eher so, dass in der Klinik der Fokus auf dem Essen/dem Gewicht liegt und weniger auf einer Psychotherapie.
Zweitens; wie genau kommst du auf die 6 Wochen? Bzw hoffe ich, dass du nicht denkst dass du das innerhalb von 6 Wochen geregelt bekommst. Ich möchte wirklich nicht gemein sein oder irgendwie sowas, nur mach dir bitte nicht zu unrealistische Hoffnungen. Du hast einen steinigen Weg vor dir. Es ist super dass du dir Hilfe holen möchtest, dass ist der erste Schritt und absolut essentiell.
Nur stell dich bitte auch darauf ein, dass selbst wenn du stationär gehst, du nach diesem Aufenthalt nicht "geheilt" sein wirst. Vorallem, wenn die Bulimie schon so viele Jahre vorherrscht!
Ich würde mich auf jeden Fall an einen Therapeuten und/oder eine Beratungsstelle wenden, damit du sie über deinen individuellen Fall informieren kannst und angemessene Vorschläge bekommst. Denn vielleicht findet sich ja doch ein Weg, um in den Alltag irgendwie eine Therapie zu integrieren. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen!
Liebe Grüße,
Nenshali