Hallo liebe Community,
vielleicht ist es egoistisch, was ich jetzt mache aber ich muss das alles irgendwie loswerden. Das frisst mich einfach auf.
Ich habe 9 Semester studiert, werde Lehrerin, mein absoluter Traumjob und jetzt, kurz vorm Examen geht alles Bergab. Es fing im Februar diesen Jahres an, immer wieder kleinere Rückschläge. Eigentlich von der Sorte, die man leicht verkraftet und weglächelt. Doch die kleinen Rückschläge häuften sich. Das Studium lief gut, mit meinem Freund war und ist alles bestens aber das drumherum bröckelt immer mehr. Erst waren es gesundheitliche Sorgen, die den Himmel über uns verdunkelten. Ich überstand eine OP, eine schlimme Krankheit und es sollte wieder bergauf gehen. Wenig später meldete sich die Krankekasse, die wollten plötzlich einen riesigen Berg Geld haben (naja was eine Studentin eben riesig nennt). Ich konnte eine Ratenzahlung vereinbaren, an der ich heute noch zu knabbern habe, seither geht es mir finanziell eher bescheiden aber auch das habe ich lächelnd ertragen. Es wurde August, nun war es schon ein Jahr her, dass wir versuchten, ein Kind zu bekommen...auch das sollte uns nicht vergönnt sein. Die monatlichen Tiefschläge deprimierten mich zunehmend, doch auch das ließ ich mir nicht anmerken. Es kamen einige Wochen fer glückseeligkeit, ich fühlte mich auf unerklärliche Weise glücklich und frei.. und dann geschah es. Ich fuhr auf meinem Motorroller durch die Stadt, ein Autofahrer nahm mir die Vorfahrt und ich landete auf der Straße. Mein Knie wurde bei diesem Unfall an jeder nur denkbaren stelle verletzt. Gebrochene Knochen, gerissene Bänder ... und doch trage ich es nach Außen mit einem Lächeln. Seit nun fast 2 Monate sitze ich täglich zuhause, da ich mein Knie nicht bewegen oder belasten darf, solange es nicht ausgeheilt ist. Ich sollte eigentlich meine Examensarbeit schreiben, doch wie soll das gehen, wenn es mir nichtmal möglich ist, die Bibliothek zu besuchen? Jeden Tag bin ich aufs Neue mit meinem Schicksal konfrontiert, immer wieder denke ich darüber nach: Warum das alles? Ich sehe meine Abschluss in Gefahr und habe einfach nicht mehr die Kraft, etwas dagegen zu tun. Monatelang habe ich immer gelächelt, mir meine Sorgen nicht anmerken lassen, doch in mir ist mit jedem neuen Tiefpunkt etwas in mir kaputtgegangen. Die Seele weint und der Körper inzwischen auch. Ich kann nicht mehr und ich sehe keinen Weg, allein aus diesem Loch rauszukommen. Ich bin niemand, der anderen von seinen Problemen erzählt, ich will niemanden belasten. Doch irgendwie habe ich inzwischen das Gefühl, ich schaffe es nicht mehr allein... Irgendetwas in mir ist seit diesem Unfall kaputt und ich finde einfach keinen Weg, es zu reparieren...