Hallo und guten Tag,
ich befinde mich seit 2 Jahren in psychotherapeutischer Behandlung, nach etwas über einem Jahr Psychotherapie nun seit Beginn 2009 in Psychoanalyse. Ich verspüre jedoch keinerlei "Erfolg" und "Vorankommen", insgesamt und über den gesamten Zeitraum verteilt.
Für mein Empfinden und im Hinblick darauf, was ich im Vorfeld für Vorstellungen und Erwartungen hatte, stellt es sich so dar, dass ich die allermeiste Zeit rede und meine Therapeutin sich insgesamt sehr zurückhält und nur wenige Worte und Sätze zum besten gibt. Und die wenigen Worte und Sätze sind dann auch keine konkreten Tipps und Hinweise, die mir weiterhelfen (gewissermaßen Handwerkszeug, mit dem ich im normalen Leben arbeiten kann), sondern vielmehr Deutungen, Formulierungen, Spekulationen, Bewertungen.
Möglicherweise habe ich den Sinn einer Psychotherapie/Psychoanalyse nicht begriffen oder völlig falsche Erwartungen. Ich empfinde es jedoch so, dass ich alles selber machen muss, mir alles selber ableiten soll und dann noch nicht mal eine Rückmeldung bekomme, wie z.B. "...das sehen sie richtig, das würde ich auch machen, da sind sie auf dem richtigen Weg").
Auch gibt es zu Beginn einer neuen Sitzung keinen Einstieg seitens der Therapeutin ("beim letzten Mal haben wir ja da und da aufgehört"), sondern es muss alles von mir kommen. Neulich habe ich mal spaßeshalber einfach nichts gesagt, nachdem ich mich auf die Couch gelegt habe und es gab tatsächlich 20 Minuten Stille.
Ich fühle mich in der Behandlung alleine, muss alles alleine erarbeiten und empfinde das Ganze nicht als wirklich Hilfe. Allerdings kenne ich auch Menschen die sagen, es wäre schon der falsche Ansatz, "Handwerkszeug" zu erwarten.
Nur, wie komme ich dann voran?
Besten Dank und viele Grüße
YNurse