Hallo Ihr Lieben,
ich bin nun mittlerweile ziemlich verzweifelt und wende mich daher an euch...
Seit ungefähr fünf Monaten quälen und verfolgen mich elendige Panikattacken.
Angefangen hat es "harmlos"!
Doch ich muss dazu sagen, dass ich schon als Kind solche "Komplexe" hatte, doch das wurde nicht als zu sehr ernst genommen. Es war auch immer Phasenweise, ein Tag war es gut und den anderen wieder nicht.. Immer ein hin und her.
(Ich war mit 15 das erste Mal in Kinder- und Jugendtherapie, aber wegen anderer Gründe. Weil ich mit meinen Eltern nicht gut zurecht kam und weil ich die Schule schleifen ließ, nichts ernsteres. Ich hab mich nicht getraut über meine Wirklichen Probleme zu sprechen. Mit 19 war die Therapie zu Ende)
Ich bin jetzt 21 und Naja, um an den Anfang zurück zu gelangen..
Die Erste Attacke hatte ich in der Berufsschule, um genauer zu sagen, als ich meine Erste Klassenarbeit schrieb. Ich war bis dahin zufrieden in meinem Beruf, hatte Spaß und machte mir aus dem allen nicht viel. (Ich war im Medizinischen Bereich tätig) Ich wusste von beginn an, dass die Schule zwar der "Horror" wird, doch das ließ mich dennoch kalt. Bis zu der Ersten Arbeit die ich schrieb. Mittendrin schnürte sich mein Hals zu, ich bekam schlecht Luft und mir wurde übel. Ich krallte mich regelrecht an den Tisch und versuchte langsam zu schlucken. Warm und kalt wurde mir auch. Als ich endlich abgeben konnte, war alles vorbei. Ich zerbrach mir danach den Kopf, was das war mit mir. Und so ging das weiter. Jede Arbeit die ich ab da schrieb hatte solch ein Ablauf, um ehrlich zu sein, wurde es von mal zu mal schlimmer. Ich schwänzte die Schule um bei Arbeiten nicht da zu sein etc.
Irgendwann nahm das ganze überhand und selbst bei der Arbeit ging es mir so schlecht. Wie ich schon schrieb, war ich im Medizinischen Bereich tätig, welches mir davor nie Sorgen oder Ängste bereitete. Ich hatte nie Probleme Blut zu sehen (also nie in bestimmten Mengen), doch das änderte sich ab da auch und ich konnte bei manchen Behandlungen nicht dabei sein. Ich hab mich auf der Toilette versteckt, damit nicht ich ins Behandlungszimmer gehen müsste. Ich hatte Glück und es viel nicht auf.
Im Dezember dann durfte ich meinen Urlaub endlich nehmen, obwohl ich noch Berufsschule hatte, da noch keine Ferien waren, schwänzte ich. Ich wusste nämlich, dass die letzten Arbeiten anstanden. Doch ich wusste auch, dass ich das nicht "packen" würde. Denn diese Panikattacken waren nicht (so wie in den ersten Monaten) nur noch in der Schule und in der Praxis aufgetaucht sondern mittlerweile auch in meinem Privatleben.
Ich habe immer viel mit Freunden unternommen, war überall dabei, war sogar auf Konzerten etc., doch das war dann nicht mehr möglich. Ich sagte viele Verabredungen ab und blieb lieber zu Hause alleine. Ich schickte mein Freund jetzt nun immer alleine los. Und die "Ausreden" gehen mir langsam aus. Ich bin echt verzweifelt. Mein ganzes Leben hat sich total verändert. Ich habe immer mindesten 2 bis 3 Mal in der Woche etwas unternommen. Ich war Essen oder im Kino, einkaufen und so weiter.. Das kann ich alles nicht mehr. Ständig wird mir übel, ich stehe regelrecht "neben mir", ich hab das Gefühl bekommen ich sei verrück oder Krank geworden, dass riss mich in eine tiefe Depression und ich fing an mir bei jedem Mal, wenn ich wieder "Diese Panik" hatte mir mit einer Rasierklinge am Arm herum zu ritzen. Mein Freund sah es irgendwann und stellte mich natürlich zur Rede, ich sagte ihm dass ich mit meinen Leistungen bei der Arbeit und in der Schule nicht zufrieden sei und ich es deshalb mache. Ich musste ihm versprechen und es nicht mehr zu machen. Ich hörte auch auf damit, doch ging es mit trotzdem nicht besser.
Die letzten Male als ich in der Innenstadt einkaufen war, endeten Furchtbar. Ich halte es in Einkaufsgeschäften nicht mehr aus. Ich kann mich auch nicht eine eine Schlange an der Kasse stellen. Nach so einer "Shopping-tour" bin ich Schweißgebadet und habe Halsschmerzen, außerdem bin ich so erschöpft davon, dass ich mich danach anschließend ins Bett lege.
Mit meinem Freund wollte ich eigentlich an seinem Geburtstag Essen gehen, ich wollte ihn einladen, doch das konnte ich nicht. Ich hab mir einen Plan "B" überlegt und hatte selber gekocht, mit Sachen die noch im Haus waren. Mir ist das so unangenehm, aber der Gedanke daran, dass ich mit ihm weg gehen würde und dann noch Essen hat mir die letzten Nerven geraubt. Er weiß davon nichts, niemand..
Ich bin in den Augen von ihm und in den Augen meiner Freund eine starke und mutige Frau, ich habe immer meinen "Senf" zu allem dazu gegeben und war eine Kämpferin, obwohl es auch manchmal Tiefpunkte gab.
Ich fühle mich so schlecht gegenüber allein, als ob ich eine Lügnerin bin oder als ob ich ein Doppelleben führen würde.
Diese Panikattacken haben mich ziemlich tief abstürzen lassen. Ich habe meine Ausbildung abgebrochen, weil ich es nicht mehr geschafft habe und ich vernachlässige all meine Freunde und meine Hobbies. Wenn ich was brauche, bestelle ich es Online. Wenn ich was zu Essen kaufen muss bin ich sehr froh, dass wir wenigstens einen kleinen Supermarkt um die Ecke haben, dort halte ich es einigermaßen aus.
Ich hab nun einiges über Panikattacken gelesen und 90% der angegebenen Symptome treffen bei mir zu. Ich versuche es mit Atemübungen und Kaugummie kauen um mich zu beruhigen. Ich bin auch sehr Geruchsempfindlich geworden und hab deswegen auch immer Pfefferminzgel bei mir.
Ich weiß wirklich nicht weiter. Ich habe Beruf und mich selber daran verloren und hoffe auf Besserung.
Da es mich gesundheitlich auch getroffen hat, ich habe ständig Kopfschmerzen und üble Rücke- und Nackenschmerzen. Ich gehe selten raus und verbringe nur noch Zeit im Bett, vorm TV oder vorm PC.. Das ist eigentlich nicht typisch für mich, doch anders halte ich das nicht aus.
Wenn ihr auch sowas ähnliches durch macht oder mir vielleicht Tips geben könnt wäre ich euch sehr dankbar.
Liebe Grüße :*