Hallo,
ich schreibe hier weil ich hoffe ein paar Tips zu bekommen was ich tun kann.
Ich bin 23, wohne mit meinem Freund zusammen in einer Wohnung seit einem halben Jahr ungefähr (250km von meinem Elternhaus entfernt) und habe auch seit einem halben Jahr einen Job dort. Es sind bisher 30 Std die Woche, ist aber auf "Wachstum" ausgelegt. Die Stelle ist auch super in Ordnung, ich komm super mit den Kollegen dort klar. Ansonsten fühle ich mich eigentlich auch wohl in der neuen Stadt, in der neuen Wohnung. Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl,dass ich mein Leben einfach nicht richtig auf die Reihe kriege. Mir fehlt eine Struktur im Leben, Regeln, Gewohnheiten. Kriege es aber auch nicht hin, selbst dafür zu sorgen, dass sich Regeln und Gewohnheiten einstellen. Ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen. Vielleicht sollte ich dazusagen, dass ich seit etwa 2-3 Jahren unter Schilddrüsenunterfunktion leide und ein Teil dieser Antriebslosigkeit auch daher kommen könnte.
Ich arbeite meistens nachmittags und hab also den vormittag für Haushalt und Co. Ich erwische mich meistens dabei dass ich mal hier was mache und mal da was. Dann mal ne Pause. Dann überlege ich mir was ich noch machen muss, fange damit an, springe wieder zu etwas anderem. Und ich fühle mich dabei sowas von chaotisch und verwirrt. Das ist gar kein richtiger Tagesablauf. Abends komm ich dann oft gegen halb 9 nach Hause, dann gibts Essen und dann gehts fast wieder schlafen weil der Tag schon wieder vorbei ist. Das ist einfach kein gutes Gefühl in meinem Inneren, wenn das jemand verstehen kann.
Meinen Plan, noch Medizin zu studieren (warte seit 2010 auf einen Platz) hatte ich eigentlich schon fast wieder aufgegeben, aber in letzter Zeit kotzt mich das hier alles so an, der Job zum Hungerlohn, wenn ich dann sehe was andere in anderen Jobs verdienen, ich möchte gerne noch etwas lernen, aber keine zweite Ausbildung sondern dann lieber doch gleich das Studium. Wenn ich aber dann dran denke, mich zu bewerben, die ganze Arbeit zu machen um dann nur doch wieder zu hören dass ich immernoch 2 Jahre warten muss, dann denk ich mir wieder "Wozu die Mühe?". Mir fehlt dieser Antrieb einfach mal was zu starten und das macht mich fertig.
Ich kann mich nicht dazu aufraffen mir mal ein Hobby zu suchen oder was zu unternehmen (wobei ich dazu sagen muss dass mein Freund auch ein Couchpotato ist und mich dabei irgendwie nicht unterstützt). Außerdem hab ich Angst, meinem Freund klarzumachen dass ich doch wieder studieren möchte, weil dann ja klar ist, dass ich nur noch mit einem Nebenjob zum Einkommen beitragen werde und so weiter. Ich weiß, was sowas angeht sollte ich mich eigentlich nicht beeinflussen lassen, aber es ist einfach dieser innere Schweinehund, der mich immer wieder runterzieht.
MIr fehlt dieses Gefühl von Sicherheit und einem geregelten Tagesablauf. Dieses Gefühl das man früher immer hatte wenn man als Kind/Teenager/... nach Hause kam von der Schule (die ja täglich stattfand zu den gleichen Zeiten) und man dann zu Hause seinen weiteren Ablauf hatte (Essen, Hausaufgaben,....) Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine.