Hallo liebe Community.
Ich heiße Mina und bin 19 Jahre alt.
Ich habe seit ich 6 Jahre alt bin ein verzerrtes Bild von meinem Körper und ein gestörtes Verhältnis zum Essen. Ich wurde 7 Jahre lang ausgegrenzt und misshandelt. Vor 5 Jahren habe ich eine richtige Essstörung entwickelt.
Die ersten Selbstmordgedanken hatte ich mit 9 Jahren, den ersten(aber sehr kläglichen) Versuch mit 12 und ich verletze mich von Zeit zu Zeit selbst.
Eine äußerst verkürzte Zusammenfassung meines Lebens.
All die Jahre wurde mir gesagt, dass ich zu jung sei mich so zu fühlen und, dass ich noch mein ganzes Leben vor mir hätte und es auf jeden Fall besser wird. Pubertät war auch ein oft verwendetes Argument.
Inzwischen bin ich 19 und ich hab jegliche Zukunftswünsche, Hoffnungen oder Träume verloren.
Ich bin es Leid mir immer wieder das gleiche anzuhören.
"Mach doch eine Therapie!"
Eine Therapie ist keine Garantie, dass die Probleme verschwinden oder sich dezimieren. Eine Freundin war jahrelang in Therapie und hat sich am Ende doch umgebracht. 3 meiner derzeitigen Freundinnen(wenn man das so nennen kann) sind es ebenfalls und es hat sich nichts verbessert sondern eher verschlimmert. Es ist ein Versuch an seinen Problemen zu arbeiten, wobei der erste Schritt ist diese und deren Auslöser zu erkennen.
Ich weiß warum ich was fühle oder warum ich mich in bestimmten Situationen auf eine bestimmte Weise verhalte.
Ich habe das gesamte letzte Jahr damit verbracht gegen meine Probleme zu kämpfen und durch bestimmte Ereignisse ist es noch schlimmer geworden weshalb ich es(und mich) wieder aufgegeben habe.
Ich kann nicht mit Bestimmheit sagen, dass eine Therapie nichts bringen wird aber wenn würde ich wahrscheinlich eh erst in einem halben Jahr einen Platz bekommen und bis dahin ist es vielleicht zu spät.
"Du darfst dir alles nicht so sehr zu Herzen nehmen"
Vielen Dank für diesen äußerst hilfreichen Tipp. Wer ebenfalls unter Depressionen o.ä. leidet wird diesen Satz wahrscheinlich genauso "belustigend" finden wie ich...
"Warte noch ein paar Jahre, du schaffst das schon"
Wie viele Jahre denn noch? Jeder Mensch hat seine Grenzen und ich kann mich nicht erinnern je glücklich gewesen zu sein. Im Kindergarten sicherlich aber wer war das nicht?
Es vergeht seit langer Zeit kein Tag mehr an dem ich nicht daran denke dieses Leid endlich zu beenden. Ich merke, wie ich alltäglichen Situationen immer weniger gewachsen bin, jeden Abend nach der Arbeit falle ich in ein tiefes Loch, das entweder mit Verzweiflung, Schmerz und Hass gefüllt ist oder aus einem tiefen Nichts besteht.
Manchmal(d.h. alle 3-4 Wochen) greife ich zur Alkoholflasche aber hilfreich ist das natürlich nicht.
Es tut mir Leid, wenn ich mit meinem Zynismus anecke...
Ich weiß auch nicht, was ich für Antworten erwarte... Ich weiß nicht einmal warum ich diesen Beitrag verfasse...
Ich weiß eigentlich gar nichts mehr. Alles erscheint sinnlos und kräfteraubend.
Mina