Hallo liebe Leute,
ich muss gestehen ich hätte niemals gedacht das ich mich jemals hier anmelden werde obwohl dieses Forum super hilfreich ist. :) Zu meiner Geschichte, ich bin männlich, 21 Jahre und stecke seit 3 Jahren in einer immer stärker und mich zerstörenden Depression/Anpassungsstörung. Ich war ein sehr ehrgeiziger Mensch bin an sehr vielem interessiert, gehe normalerweise sehr vielen Hobbys nach und habe mich bisher von nichts in meinem Leben unterkriegen lassen egal was es auch war. Ich habe nach z.B. Tod von Bekannten und vielen anderen schwereren Schicksalsschlägen immer kühlen Kopf bewahrt um mich nicht von meinen Zielen abringen zulassen.
Den "Breaking-Point" erreichte ich aber im Jahre 2010 als meine Ex-Freundin plötzlich und unerwartet eine schwere Hirnblutung und erlitt und das legte bei mir einen Schalte um, da ich seit diesem Punkt nur in einem Notprogramm arbeite.. das heisst ich lebe "Tag für Tag" streiche eher die Kalendertage und kann nicht nach vorne schauen. Ich wusste über ein halbes Jahr (während meiner Ausbildung) nicht ob sie alles überleben wird und das frass mich auf.. Schlussendlich habe ich sie 2011 verlassen müssen weil ich an Wutanfällen, Schlafstörungen und Panikakttacken litt/leide. Meine heile Welt die ich mir 5 Jahre lang aufgebaut hatte war von heute auf morgen zerstört und ich bin Jobmäßig auch sehr ins Kreuzfeuer gekommen, habe versucht zu funktionieren und bin innerlich gestorben. Kurz darauf passierten auch noch weitere Familiäre Vorfälle und Stresssituationen. Ich habe mich aus dem Rampenlicht entfernt, Kontakt zu vielen Freunden abgebrochen, meine Musikprojekte auf Eis gelegt weil ich nicht mehr konnte. - Posttraumatisches Erlebnis?!. Ebenso habe ich Gefühlsmäßig einen Panzer aufgebaut und bin nur noch stumpfsinnig Party machen gegangen und habe versucht alles zu ertrinken (ich dachte niemals das es je soweit kommen würde). Anfang 2012 habe ich eine Person kennengelernt und UNS eine Chance gegeben da ich wieder "gern" gehabt werden wollte, jedoch stellte sich heraus das diese Beziehung weit destruktiver wurde als ich mir jemals vorstellen konnte.. Sie brachte mir nur Streits, Stress, Schlaflose Nächte uvm... ich musste mich noch um diese Person kümmern, da sie total unselbstädnig war. habe nach 8 Monaten schlussgemacht und somit jegliches Interesse auch an "Frauen" verloren egal wie nett und fürsorglich diese sind. Ich bin selbst eigentlich ein sehr lockerer, offener und einfacher Typ und lege Wert auf gute Gespräche und nette Leute die mehr als nur "rumf.., party machen usw". Schlussendlich bin ich in einer Sackgasse angekommen und nach beenden meiner Ausbildung an einem Punkt wo ich nicht mehr kann. Da ich mir trotz Gedanken und Plänen einfach nicht helfen kann und ich mit nichts zu begeistern bin, meine Ruhe möchte und den Sinn des Lebens hinterfrage und es nicht wahrhaben will das das menschliche dahsein permanenten Schicksalsschlägen und Kampfsituationen gleicht. Dieser Wendepunkt, unabhängig von meiner damaligen "Liebe" zu meiner Exfreundin hat mir persönlich einen imensen Drift gegeben und der Blick auf meinen Kalender, Tag um Tag verstreichen zu lassen frisst mich auf. Ich fühle mich nicht mehr wohl in dieser Welt und stumpfe regelrecht ab, bezeichne mich selbst eigentlich insgeheim als Wahnsinnig und zeige es vielen Leuten einfach nicht da ich schon viele schlechte Erfahrungen damit gemacht habe. Ebenso habe ich mehrere Psychotherapeuten hinter mir von denen ich auch ab und an entäuscht wurde. Ich weis sehrwohl das diese auch keine Superhelden sind und es um den eigenen Kampfeswillen geht, aber selbst wenn es kurzzeitig Erfolge gab, fiel ich trotz Familiären Rückhalts immer wieder in ein Loch und merke das ich Familie und Freunde strapaziere. In mir ist ein Gefühl des "Egalseins", mich interessiert einfach nichts mehr und ich hinterfrage diese Denkweise sehr oft, aber ich finde keine Lösung, keine Punkt an dem ich ansetzen kann. Für mich ist alles so fiktiv, ich warte (sehnsüchtig) auf weitere Situationen die mich negativ bestärken, warum auch immer.. Viele Punkte habe ich auch auslassen müssen, weil ich eine 3 Jahre Leidensgeschichte nicht Wort für Wort niederschreiben kann. Ich möchte eigentlich alleine bleiben, unternehme ab und an mal was mit Freunden aber es "bringt" mir kein positives Gefühl, ich helfe meinem Vater aber ich bin wie "Gehirnamputiert" und bin bei allen Sachen nur passiv dabei. Diese Inhalts/Perspektivlosigkeit frisst mich auf und ich habe eigentlich viel zulange gewartet aber ich kann nicht mehr und weis nicht wie und was ich machen soll. Es wird hier auch nichts großes von meiner Seite erwartet aber ich bin trotzallem gespannt. Sowas wie "Lass den Kopf nicht hängen usw..." kenn ich zugut. Wie kann man Leben ohne Ziele/Inhalt ohne irgendwas, was einen hält und Kraft gibt???? Das ist kein Leben.
In meinem Kopf ist einfach nur noch Vakuum und ich fühle mich wie paralysiert. Alle um mich rum leiden mit aber ich kann nichts tun ich möchte manchmal einfach nur ausbrechen aber wohin?? Ich liebe den Zustand betrunken zu sein da ich weder Nachdenken noch sonst was kann und für einen kurzen Moment durchatmen kann.
Viele Fernsehglotzer und Couchpotatoes realisieren meine Problematik garnicht, da sie keine oder weit einfachere Ziele im Leben nachgehen. Nun stellt sich auch meine Frage warum ich nicht einfach Dumm sein kann? Bin ich zu Intelligent und neheme Situationen eher als Aufgabe auf?? Ich versuch(t)e mir oft durch verschiedene Sachen/Aufgaben wieder einen Ansporn zu verleihen aber ohne Erfolg, es wird von mir alles als Belastung aufgenommen. Ich schaffe es auch nicht stupiden und einfachen Tätigkeiten nachzukommen, was mein Selbstwertgefühl und meine Selbstständigkeit total in Frage stellt. Eigentlich weis ich garnicht wie ich geplagt von Schlafstörungen und Aggressionsschüben überhaupt noch irgendwas machen kann. Ich hasse es mittlerweile mich mit Sachen auseinander zusetzen und bin auch teilweise in einem Zerstörungswahn. Der früher kompromissbereite, freundliche und hilfsbereite ist einem wirklich hasserfüllten, entäuschten und aggressiven Menschen gewichen der durch alles provoziert und verletzt wird. Ich hasse diesen Zustand und dieses Gefühl dahinzudriften, unkontrolliert und ohne Ziel. Viele Sachen die ich denke kann ich garnicht schreiben weil ich das wirklich als nicht mehr normal empfinde.
Schade das in unserer Gesellschaft seelische Schäden nicht recht wahrgenommen werden und man immer als "Außenseiter" dargestellt wird. Die breite Front der "einfachen und anspruchslosen" realisieren die Probleme der tiefgründigen Menschen überhaupt nicht. Nebenbei ist soetwas mein erster Beitrag und ich bin in der Regel nicht der typ für Foren usw. nur ich kann nicht mehr anders!
Ich wünsche euch trotz teilweise verwirrenden Passagen einen schönen Tag und freue mich auf Antworten.
mfG Christoph