Hallo.
Vornweg: ich weiß, dass es nahezu unmöglich ist für Außenstehende eine solche Situation einzuschätzen, vor allem über das Internet. Aber ich hoffe, hier vielleicht Menschen zu finden, die aus Erfahrung sprechen können.
Ich bin 18 Jahre alt und seit Ende Januar/Anfang Februar diesen Jahres läuft's bei mir eher weniger gut. Angefangen hat das ganze mit Panikattacken, welche ich inzwischen allerdings relativ gut im Griff habe. Schwieriger sind die Momente, in denen alles sinnlos erscheint, ich auf nichts Lust habe, mich an nichts erfreuen kann und alles sowieso hoffnungslos ist. Seit das angefangen hat, besuche ich eine Psychotherapeutin, gehe also zur Gesprächstherapie. Parallel dazu zu einer Psychologin, empfohlen von meinem Hausarzt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich bei der Psychologin gar nicht gut aufgehoben fühle. Im Gegenteil: sie gibt mir das Gefühl, sich null für meine Sorgen zu interessieren. Es kommt inzwischen sogar schon so rüber, als will sie mir nur Medikamente verschreiben, damit sie so schnell wie möglich Ruhe vor mir hat.
Meine Psychotherapeutin hingegen meint, dass sie eine medikamentöse Behandlung nicht für notwendig hält. Allerdings überlässt sie mir selbst die Entscheidung und drängt mir ihre Meinung nicht auf (nicht so, wie die Psychologin...). Sie hat mir stattdessen erklärt, dass es Medikamente zwar eine stimmungsaufhellende Wirkung haben, die Ursache für mein Problem allerdings auch nicht erkennen/beheben, denn das kann nur ich allein.
Ich selbst bin grundsätzlich strikt gegen Antidepressiva, wahrscheinlich aus Angst. Angst vor Nebenwirkungen, Abhängigkeit und der Situation nach dem Absetzen. Seit 21 Tagen nehme ich nun Johanniskraut (425mg, ratiopharm). Ich weiß nicht, ob es seit dem schon irgendwie besser geworden ist. Ich kann nur sagen, dass es schon wesentlich schlimmer war (allerdings auch schon viel besser...).
Meine Angst ist, dass ich diese depressiven Phasen nicht mehr los werde. Bzw. dass ich sie nur mit Medikamenten loswerden kann. Ich bin 18 - so, wie es momentan läuft, macht das Leben keinen Spaß. Ich kenn mich so nicht, kann mich mittlerweile aber kaum noch an gute Zeiten erinnern.
Hat denn jemand Erfahrung damit und vertritt meinen Standpunkt in Bezug auf Medikamente? Sind Antidepressiva immer notwendig, oder ist eine Heilung/Besserung auch ohne möglich (wie gesagt, die Gesprächstherapie läuft weiterhin, nur weiß ich mittlerweile kaum noch, was ich sagen soll)?
Danke schon Mal im Voraus.