Verdammt viele Fragen.
Hallo. Da haben sich aber viele Fragen angehäuft. Puh.
Also ich denke auch oft an den Tod, allerdings nicht 24 Stunden lang. Das ist hart, wenn du das echt den ganzen Tag intensiv daran denkst. Da ist es klar, dass dir wirklich alles sinnlos erscheint.
Zum Tod denke ich mir immer folgendes und vielleicht hilft es dir etwas:
Ohne Tod gäbe es kein Leben auf diesem Planeten wie wir es kennen. Denn der biologische Tod und die sexuelle Reproduktion sind Triebfedern der Evolution. Und ohne Evolution keine höheren Lebewesen wie Tiere und Menschen.
Also ist der Tod biologisch notwendig, er selbst ergibt einen Sinn für das Leben selbst. Folge ich weiter diesem Gedanken komme ich zu dem Schluss. Kein Leben ohne Tod. Ohne Tod kein sexuelle Reproduktion. Ohne Sex keine Liebe und Leidenschaft. Weder für den eigenen Partner noch für seine Kinder oder gar andere Menschen. Ohne Tod kein Leben in all seiner Vielfalt auf diesem Planeten. Der Tod ist der Preis unserer Existenz. Das ergibt Sinn,oder? Also mir hilft das meistens.
Darüber hinaus sollte man für sich selbst und sein Leben Sinn suchen. Ich muss auch versuchen jeden Tag Sinn zu finden oder besser gesagt Sinn zu erschaffen und zu sehen. Denn ich bin eigentlich sehr krank. Ich habe eine Muskelkrankheit und muss jeden Tag sehen, dass ich Grund habe aufzustehen und so. Aber das nur nebenbei.
Zu den anderen Fragen. "Gibt es Gott?" Ich denke Nein. Dazu gibt es zu viel Leid auf der Welt. Wenn Gott allmächtig ist und er existiert, würde es doch dieses Leid vehindern, oder? Aber wenn du an so etwas wie Gott glauben möchtest. So etwas wie den richtigen Glauben gibt es sicher nicht. Das muss jeder selbst für sich herausfinden was das richtige ist, d.h. was ihm ein spezifischer Glauben bringen kann. Aber ich bin sowieso Atheist.
"Gibt es Gut und Böse?" Ich denke es gibt Gut und Böse, aber nur bei uns Menschen. Und das bilden wir uns nicht ein. Wir haben die Wahl so oder so zu handeln. Und gutes zu tun ist besser als schlechtes zu tun. Denn niemand kann für sich selbst schlechtes wollen. Denke ich mir.
Warum denkst du ständig nur an Krankheiten? Ist dein Mann etwa schon krank vom Rauchen? Das du so Angst haben musst, dass er stirbt?
Ich möchte auch nicht ans Alt werden denken. :-( Mein Bruder qualmt auch zu viel und das bereitet mir auch große Sorgen. Das kenn ich.
Ich hoffe meine lange Antwort hilft dir. Ich werde wahnsinnig, wenn ich daran denke, dass meine Krankheit sich verschlechtert. Ich verdränge den Gedanken daran sofort. Ich zwinge mich dazu. Denn eins lasse ich mir nicht wegnehmen von meiner Krankheit oder gemeinen Menschen. Meinen Verstand, den behalte ich damit ich wenigstens noch etwas vom Leben habe auch wenn es noch so schwer und aussichtslos erscheint. Ich bin schwerkrank und sitzte im Rollstuhl und ich sage dir das Leben ist schön und lebenswert und manchmal bin ich richtig glücklich zu existieren. Selbst mit so einer beschissenen Krankheit wie meiner.
Also bitte nicht wahnsinnig werden, denn das hilft dir nicht sondern zieht dich nur noch mehr runter. Versuche etwas Schönes zu finden. Die Welt ist voll von Schönheit, in der Natur oder in der Kunst und Musik. Man muss nur hinsehen und sich selbst zwingen das Schlechte zu vergessen. Denn du kannst die Welt nicht ändern, nur dich selbst kannst du ändern.
Und ein bisschen was geht immer. Jeden Tag und versuche für dich einen Sinn zu finden. Das ist schwer, dass weiß ich. Versuche es dennoch. Mit der Zeit wird es dann besser. Bei mir ist besser geworden.
Liebe Grüße