Hallo,
da ich keine Freunde mehr habe, die ich mit meinen Problemen belästigen kann, vertraue ich mich nun der Annonymytät des Internets an.
Meine Situation erscheint mir hoffnungslos, festgefahren und immer unerträglicher.
Wie es scheint habe ich schon viele Jahre anfangs unter leichten und mit der Zeit zunehmend an immer stärkeren Depressionen gelitten. Da hat sich wohl über 6-8 Jahre immer weiter bei mir, schleichend, gesteigert. Ich habe mich vor 5 Jahren schon gefragt was nur mit meinem Empfinden mit "Zufriedenheit" los ist. Warum kann ich nicht glücklich mit meinem Leben sein und andere dürfen das?
Naja ich habe mich Jahr für Jahr irgendwie durchgebissen, ohne wirklich gewusst zu haben was denn mit mir los ist.
Habe mich seit 4 Jahren fast total zurückgezogen, nur noch online-Bekanntschaften gehabt und real fast nichts mehr unternommen. Die Möglichkeit online zu kommunizieren hat meinen Verfall wohl etwas abgebremst, da das tägliche Skypen mit 'online-Freunden' zumindest etwas von menschlichen Interaktionen vorgegaukelt hat.
Auf dauer hat mich das aber immer weiter in den Strudel einer schweren Depression getrieben. Keine Freunde, keine Möglichkeit etwas zu unternehmen, eben ein unausgefülltes Leben.
Ich kürze mal etwas ab: Silvester vor zwei Jahren wollte ich dann allem ein Ende setzen und wie das Leben so will, lernt man eine Frau kennen in die Mann sich unsterblich verliebt und die diese Gefühle zunächst auch verspührt. Leider haben die Tatsache, dass es eine Fernbeziehung war und meine schon sehr weit Fortgeschrittene Depression dazu beigetragen, dass diese (Fern-)Beziehung nicht gehalten hat und ich am Ende mit noch größerem Schmerz darstand als davor.
Dann fing es richtig an mit den Schlafstörungen, ich habe zuvor schon nur so 4-5h am Stück schlafen können, aber ab da warens nur noch 2h am Stück.
An Studieren war so nicht mehr zu denken, zum Reden hatte ich ja nun wieder keinen, also hab ich versucht mich wieder irgendwie zu stabilisieren und die Selbstmordgedanken beiseite zu schieben.
Auch das temporäre Jobben und der Versuch neue Leute kennen zu lernen schlug bei mir fehl. Naja ich sah auch immer mehr aus wie eine Leiche.
Hab mich dann an eine Psychotherapeutin gewendet die bei mir eine schwere Depression erkannt hat und mich umgehend an einen Arzt verwiesen hat (ich bin erst zu euner Therapeutin, anstatt zu einem Arzt, weil die am Nächsten Tag einen Termin frei hatte, weil wer abgesagt hatte und der Arzt 1,5 Monate wartezeit für nen sprechstundentermin hatte). Naja dann ab zum Arzt in der Hoffnung auf Hilfe, aber der hat mir halbherzig zugehört und mir nur Citalopram, aber nichts gegen die Schlafstörung verschrieben und mir ne Liste mit Therapeuten aus der gegend gegeben die 10-16 Monate wartezeit hatten, obwohl die Therapeutin meinte ich bräuchte Stationäre Hilfe.
Hab mich danach resignierend noch weiter verschlossen und in das Loch fallen lassen mit der tollen Aussicht erstmal 10 Monate nur rumzusitzen und Medis schlucken zu dürfen. Hab das Rezept in Müll geworfen und mir gedacht "wenn du jetzt 1 jahr warten musst... wozu das dann noch?" die Aussicht erst so weit entfernt etwas an meiner Situation ändern zu können hat mich noch vieldepressiver hat werden lassen.
Jeder weitere Tag war eigentlich nur noch eine Qual und ich bin desöfteren nachtsspazieren gegangen und habe darüber nachgedacht wie ich meinem (Über)Leben ein Ende setzen kann.
Und da ich ein verdammter Sturkopf bin und mich an den Gedanken klammere, dass ich nochmal etwas finden könnte wie diese Zeit mit der eine Frau, die für mich das Leben lebenswert machte hab ich mich nochmal aufgerafft.
Hab erstmal wieder einen Termin mit einer Therapeutin gehabt, die mir dann nach nur 2 wöchiger Wartezeit bei einem Arzt nen Termin besorgt hatte und mir dazu geraten hatte mich in eine Psychosomatische Klinik einzuweisen.
Das habe ich der Ärztin dann auch nochmal im Gespräch gesagt, aber sie meinte nur "eine Stationäre Behandlung wäre nicht das richtige für mich, sondern Paroxetin und Mirtazapin. Ich habe mehrfach um eine Antrag zur Überweisung an eine PSychosomatische Einrichtung gebeten und da mein Hausarzt mir geraten hat das von einem Facharzt machen zu lassen da dieser mehr Druck ausüben könnte hatte ich eine gewisse Hoffnung einen solchen Klinikaufenthalt zu bekommen. Aber nada.
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Meine Frage: WIE verdammt nochmal kann man in eine psychosomatisch Klinik (also Kur) überwiesen werden? Muss man den Antrag vom Arzt stelllen lassen, bei der Kasse direkt oder bei einer Klinik anfragen?
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Da ich einen kleinen Plan hatte wie ich mich aus dem Dreck ziehen könnte hatte, der aber wieder nur in Antidepressiva ohne Therapeutische Hilfe endete war das für meine Laune nicht so gut.
Das meine Mutter 3 Wochen später verstorben ist irgendwie auch nicht.
Naja nun habe ich für den 31 Mai wieder einen Termin beim 3. Arzt.
Mittlerweile ist es mir egal, ob ich mich mit Drogen zupumpen lasse wie der Typ, den ich bei der Ambulanten Station der psychiatrischen Klinik hier angetroffen habe, der seit 20 Jahren nur noch high ist.
Wenn dieser Arzt mir aber auch nur Drogen verschreiben will, dann stelle ich mir wirklich die Frage was man denn in Gottes Namen tuen muss um in eine psychosomatsche Institution überwiesen zu werden? Geritzt hab ich mich, suizidgedanken habe ich auch. Muss ich mir dafür wirklich erst die Pulsadern aufschlitzen?
Nochmal zurück zu meiner Hauptfrage:
Wie genau kann ich mich in eine psychosomatische Klinik überweisen lassen, wenn die Ärzte alle nur sagen "Pillen und mehr nicht!".
Ich weiß genau, dass Pille nichts an der Ursache bekämpfen. Ich will aktiv etwas gegen meine Krankheit tuen, aber ich habe nicht mehr viel Kraft etwas an meiner Situation zu verändern.
Ich will wieder eine stabile Psyche haben und in einer neuen Stadt ein Leben anfangen :(
Verlange ich zuviel, nur weil ich mich nicht nur mit Pillen abspeisen lassen will?
Bisherige Diagnose war bipolare Störung, mit tendenz zu RC.
thank you for reading this wall of text and good night!