Das erinnert mich sehr an mich :mrgreen:
Ich bin auch ein von Grund auf langsamer Mensch (Das liegt einfach im Charakter). Und ich bin auch häufig ziemlich planlos. Ich fühle mich auch deshalb sicherer, wenn mich jemand ziemlich eng anleitet.
Was mir hilft, ist mir einen Plan zu machen. Z.B. jetzt auf Arbeit (bin Schülerin der Ergotherapie und arbeite gerade in der Arbeitstherapie für Menschen mit psychosozialen Einschränkungen) mache ich mir einen Wochenplan - Wer macht was? - und schreibe den mir auf. Dann habe ich halbwegs einen Plan. Wichtig ist dann auch die Konzentration.
Und sei dir sicher: Kein Mensch kann alles falsch machen, selbst wenn er sich noch so viel Mühe gibt. Das ist ein irrationaler Gedanke. Davon hatte ich auch sehr viele und habe auch jetzt noch einige. Dies nennt sich Generalisierung: Du nimmst eine kleine negative Sache und in deinem Kopf fängt ein Dominoprinzip sondergleichen an, sodass du am Ende denkst: "Ich mache alles falsch", obwohl es nur zwei Sachen sind, oder "Aus mir wird nie was.", nur weil du einmal einen Fehltritt gelandet hast. Versuche ausgeglichener zu denken. Arbeitstempo und Planungsfähigkeit sind nicht deine einzigen Eigenschaften. Du hast noch viel mehr. Und da sind sicherlich viel mehr positive dabei als negative. Du kannst dir eine Tabelle machen. Sicher werden dir dann erstmal viele negative einfallen. Aber nach und nach dann auch positive. Was mir auch in meiner kognitiven Verhaltenstherapie sehr geholfen hat mich innerlich zu ordnen ist das Gedankenprotokoll: Es ist wieder eine Tabelle. Im Tabellenkopf hast du die Spalten Tag/ Zeit, Situation, Gefühle, automatische Gedanken, hilfreiche Gedanken und Verhalten. So kannst du die Situation auseinanderklamüsern und erkennst deine Denk- und Verhaltensmuster. Diese Tabelle füllst du immer wieder aus und die negativen Muster werden nach und nach durch positive ersetzt. Irgendwann merkst du das dann, dass du das ganz schnell im Kopf abspielst und gar nicht dazu kommst dich schlecht zu fühlen, weil die Gedanken andere sind.
Sowohl um ausgeglichener als auch um konzentrierter zu werden, finde ich Meditation sehr hilfreich. Auch lässt es nach der Arbeit den Stress von mir abfallen und du tankst neue Energie und kommst am nächsten Tag auch besser regeneriert auf Arbeit. Darf ich fragen, welchen Beruf du ausübst?
Zum Meditieren benutze ich ein Buch von Bruce Frantzis über Taoistische Meditation (den Weg des Wassers). Aber ich denke, es ist an sich ziemlich egal, welche Methode man wählt. Man kann auch autogenes Training machen (Frag bei deiner Krankenkasse nach! Das wird gefördert!) oder Qi Gong oder Yoga... völlig egal. Je nachdem, wo man sich am wohlsten fühlt.
Also, ich kenne die Problematik sehr gut. Wir können auch gerne noch ein bisschen hin- und herschreiben. :)