Zuerst mal hallo an alle... ich hab einige Beiträge hier im Forum gelesen und wollte mal kurz meine Geschichte aufschreiben, in der Hoffnung mich vielleicht mit jemand austauschen zu können, der eine ähnliche Situation kennt oder schon erlebt hat.
Ich war mit meinem Ex-Freund, von dem ich mich vor 3 Monaten getrennt hab fast 8 Jahre zusammen, bis er vor ca. 2,5 Jahren ein völlig anderer Mensch wurde... er beachtete mich nicht mehr, ignorierte mich, hatte keine Lust mehr auf gar nichts und auch nicht auf mich, hatte Wutausbrüche wegen Nichtigkeiten die ich vorher von ihm so nicht kannte, Entscheidungsunfreudigkeit, Antriebs-, Lust- und Freudlosigkeit bestimmten sein Leben und in der Beziehung irgendwann auch meines.
Leider habe ich dann vor ca. einem Jahr einen anderen kennengelernt, in den ich mich verschossen hab, und ich habe meinen Freund betrogen. Die ganze Sache lief einige Monate, bis ich es nicht mehr ausgehalten hab, weil ich aufgrund der ewigen Streitigkeiten, dem Gefühl des Allein Gelassen Seins selbst am Ende war. Vor 3 Monaten habe ich mich dann getrennt... zu diesem Zeitpunkt war auch die Affäre beendet.
Ich wusste bis vor kurzem nicht, wieso sich mein Ex-Freund so gegenüber mir verhalten hat... erst jetzt mit dem Abstand und in der Verarbeitungsphase habe ich mal nach Ursachen gesucht und bin vor einigen Tagen (auch in Berücksichtigung der Symptome die er nach der Trennung gezeigt hat, Schmerzen in der Brust, Selbstmordgedanken, Schlaflosigkeit) darauf gekommen, dass er wohl eine Depression hatte, erbliche Vorbelastung ist leider gegeben. Als Auslöser konnten wir damals eine Arbeitslosigkeit (wenn auch nur kurz) ausmachen. Auf die 2,5 Jahre gesehen trat das natürlich immer phasenweise (einige Monate ca) auf.
Im Moment mache ich mir einfach Vorwürfe... weil ich die Symptome nicht früher erkannt hab, ihm nicht helfen konnte, und ich kann mir auch nicht verzeihen, dass ich für mich selbst die falsche Entscheidung getroffen hab indem ich was mit einem anderen hatte... und ich kann ihm nicht verzeihen, dass er mich in der Zeit vorher, obwohl er ja aufgrund der Krankheit wohl nichts dafür konnte in der ganzen Zeit so verletzt hat, weil er mich einfach allein mit allem bzw. oft im Stich gelassen hat.
Ich will ihm helfen, weiß nicht ob das in dieser Situation gut ist (glaube eigentlich nicht an das "Freunde-bleiben", aber eine gewisse Vertrautheit ist nach so einer langen Zeit einfach da und er war in den ersten Jahren immer auch mein bester Freund) und ob man das auf einer freundschaftlichen Ebene tun kann, ich kann (noch) nicht akzeptieren dass die Beziehung daran bzw. in Folge an den falschen Entscheidungen aufgrund der Situation zerbrochen ist.
Ich bin kein Mensch der die anderen im Stich lässt, aber ich habe es einfach zu spät heraus gefunden, und obwohl er sagt er will mich zurück weiß ich nicht ob ich das wollen würde... und wieviel an Gemeinsamkeiten oder Gefühlen noch da ist. Ich habe inzwischen auch jemand anders kennen gelernt, den ich sehr gern habe, wo ich mich aber noch nicht darauf einlassen kann weil ich noch Abschließen muss.
Deshalb schreibe ich das hier, weil ich verstehen möchte, was da passiert ist... wie es für den Betroffenen ist... und wie sich eine Depression auf die Beziehung auswirken kann, wie es bei euch war, ich möchte einfach verstehen was da passiert ist, und vielen Dank an alle die bis hier her gelesen haben, ich bin euch echt dankbar für jede Antwort...
lg
goldensun