Hallo!
Bin neu hier und hoffe ich kann mir hier mal alles von der Seele schreiben. Ich bin 28 (seit gestern), NOCH immer Studentin.
Lebe seit 6 Jahren zusammen mit einer Frau. 1 Jahr nachdem wir uns kennengelernt haben wurde sie krank.
Multiple Sklerose lautete die Diagnose. Seltene Form davon kam noch dazu.
Heute, viele harte KH-Aufenthalte später und viele Therapieversuche später ist sie fast blind. zur Zeit im Rollstuhl und baut ihre Muskeln wieder auf aber ob die beine wiederkommen ist noch ungewiss. Ich bin den ganzen Krankheitsverlauf über an ihrer Seite, täglich mehrere Stunden im Krankenhaus bei ihr. Helfe ihr damit es nicht irgendwelche Schwestern machen mit allem sogut ich kann. Ich kümmerer mich um alles behördliche, Schriftverkehr, Wohnungssuche (jetzt 2. Stock, hoffentlich bald Erdgeschoss), Rente, Ämter usw usw usw usw. Uni vernachlässige ich schon seit 3 Jahren, mache nur das Nötigste um doch leicht vorran zu kommen. 1 Prüfung trennt mich vom "Examen machen dürfen". Und sie ist mir scheiss egal. ich fühle mich zur Zeit leer. Meine Freundin will nicht mehr leben wenn es so krass weitergeht mit der Erkrankung und auch ich möchte nicht mehr. Ich will nicht ohne sie sein. Ich hab aber auch keine Kraft mehr sie wieder aufzubauen, ihr wieder Mut zu schenken, da ich selbst zur Zeit keinen fassen kann.
Ich bin nur unendlich traurig und müde, ich würde am liebsten den ganzen Tag, die ganze Woche im bett liegen und schlafen oder weinen.
Wenn ich im Krankenhaus mit meinr Freundin alleine bin (Privatsphäre gibts da ja nich so oft) schauen wir uns in die Augen und fangen beide bitterlich zu weinen an.
Ich weiss nicht was mein leben im Moment für einen Sinn machen soll. Ich hab nen Nebenjob, da geh ich arbeiten und mache einen auf gutgelaunt und nett und fröhlich, aber das ist nur eine aufgesetzte Maske. Im Grunde gehts mir alles aufn Keks und ich will nur zu meiner Freundin und bei ihr sein. Ich war früher anders, Lebensfroh, lustig, haben viel gelacht. Das ist alles weg! Vor Verwandten und Freunden und auf der Arbeit nur eine Maske die ich mir aufsetze damit niemand nachfragt. Manch sensiblerer Mensch merkt was los ist, und fragt nach, aber ich tue es als Phase ab die morgen schon wieder vorbei ist, oder als schlechte Laune.
Ich frage mich nach dem Sinn dieser Existenz. mit der Uni gehts nicht weiter, ich zwinge mich hin und werde doch nicht weiterkommen. Der Job reicht gerademal damit der Magen nicht knurrt. Es geht einfach nicht weiter, es wird nur immer beschissener. Als wir zusammenkamen lief Uni super, ich kam in Rekordzeit durch. Wir hatten ne Menge Geld, sie in Ausbildung, ich mit Nebenjob. Alles war so schön und dann Schlag auf Schlag kam diese Scheiss!!! Krankheit und nahm uns alles was uns Spaß machte.
Ich kann im Moment nicht weiter auch wenn ich mich treibe. Ich sitze hier, schreibe und habe Tränen in den Augen. Gleich werd ich mich hinsetzen und lernen, auch wenn ich wenig davon aufnehmen werde. Ich werde zur Prüfung gehen und wieder durchfallen und das wird das zeichen dafür sein das es wohl besser ist der ganzen Quälerei ein Ende zu setzen. Zusammen.
MfG Kathy