Ich leide unter einer Art depressiven Verstimmung.
Seit Jahren/ Monaten/Wochen fuehle ich mich ausgelaugt,traurig,habe tagtaeglich Selbstmordgedanken (von denen mein Freund nicht weiss).
Ich weiss,es ist fuer andere nicht leicht, mit jemanden umzugehen,der Probleme dieser Art hat, vor allen Dingen,wenn aus Therapie momentan nicht in Frage kommt.
Mein Freund ist ein lieber Kerl,der ein gutes Herz hat.Er sagt mir immer wieder,wie wichtig es ihm ist,zu wissen,was in mir vorgeht.Da ich aber immer schon sehr verschlossen war und Dinge immer mit mir selber ausmachte,war ich waehrend des ersten Jahres unserer Beziehung voellig verschlossen,was ihn sehr frustriert hat. Nach und nach habe ich Vertrauen gefasst und mit ihm dareuber geredet, was in mir vorgeht oder wenn mich etwas in unserer Beziehung stoert.
Er ist eigentlich ganz lieb. Geht es aber darum, dass mich etwas an unserer Beziehung stoerte bzw indirekt an ihm),wurde das sofort nett,aber unumstoesslich zureuckgewiesen,so dass ich nach einiger Zeit angefangen habe,einfach den Mund zu halten,da ich lieber alleine fuer mich traurig bin als staendig gesagt zu bekommen,dass meine Gefuehle nur Unsinn sind.
Das wiederum bringt ihn auf die Palme.Aber ich habe ihm bisher nicht verstaendlich machen koennen,dass nur Reden nichts bringt, sondern auch Taten folgen muessen.Seine Grundidee,ueber alles zu reden zu wollen ist ja nicht schlecht,aber er denkt,dass es damit dann auch gut ist. Jedesmal,wenn ich sage,weshalb ich traurig bin,krieg ich ne Umarmung & ein liebevolles "Ach,das wird schon wieder,bin ja bei Dir" oder-wenn ich ueber unsere Beziehung rede-"Naja,das ist ja nur so,weil Du..." und so hab ich den schwarzen Peter.Und damit denkt mein Freund, die Sache ist gegessen.
Am Anfang der Beziehung hab ich den Fehler gemacht, ihm meine "Lebenphilosophie" mitzuteilen,naemlich, dass man einiges im Leben einfach akzeptieren muss,wenn man es nicht aendern kann.Dass ich damit aber nicht sowas meinte,hat er nicht gerafft.Nun benutzt er dieses Argument jetzt jedesmal,um moeglichst schnell aus einer unangenhmen Situation rauszukommen.
Auch stellt er seine Sachen ueber meine bzw laesst mich wissen,dass meine Gefuehle nichts wert sind.Beispiel:Ich habe letztes Semester meinen Stundenplan viel zu vollgeladenwar daher fast 4 Monate(!) dauergestresst (zusaetzlich zu meinen anderen Problemen),habe Tag und nach nur gelernt und HAusarbeiten geschrieben,die mir zum Teil sehr grossen Probleme bereitet haben,war psychisch und koeperlich mit der Welt fertig war,hab es aber trotzdem durchgehalten.
Kurz nach Ende meines Semesters hat er einen neuen Job als Informatiker, der Job ist sehr, sehr anspruchsvoll, zusaetzlich hat er noch ein paar prtivate Auftraege. Nach zwei Wochen war er so ausgelaugt, dass er mal ein WE nichts machte.Als ich dann zu ihm meinte,dass ich mich so 4 Monate lang gefuehlt hab&dass ich mir nicht einfach mal so ein WE frei nehmen konnte,ist er fast an die Decke gegangen, man koenne das gar nicht vergleichen,er stuende unter viel mehr Druck als ich jemals,weil es bei ihm der Job und bei mir das Studium waer.Im Prinzip hat er meine Gefuehle als nichtig abgestempelt,was mich sehr verletzt hat.
Auch scheint er sich bewusst zu sein,dass er eine gewisse Macht ueber mich hat, nicht im Sinne von koerperlich.Er bruellt er auch nie richtig.Aber in Situation,wo er evtl. zu recht sauer ist, dann nutzt er es aus, Recht zu haben und behandelt mich wie ein kleines Kind und macht mich nieder,z.b. habe ich vor kurzen fast unseren Parkettboden mit Spruehfarbe ruiniert,er war also zu recht sauer,er hat mich dermassen verbal fertig gemacht,waehrend ich heulend auf dem Fussboden rumrutschte,um die Farbe zu beseitigen.Das war mit Abstand eines der erniegrigsten Dinge in meinem Leben.
ok,lange Rede,kurzer Sinn:wie gehe ich damit um?Reden hat nicht wirklich viel gebracht, da es eh immer meine Schuld ist.Aber ich will nicht immer untergebuttert werden.