@ acecat
Hallo!
Erstmal vielen Dank für Deinen Beitrag - ich stimme Dir in jeder Hinsicht zu....daher hier zu Deinen Fragen:
Wie denkt er über sein gewaltbereites Handeln : tja, er findet es gerechtfertigt und wohl als Ausdruck seiner "Männlichkeit"...darüer hinaus muß ich erwähnen, dass er Halb-Italiener ist, wobei er seine Deutsche Seite gerne unter den Tisch kehrt und sich nur mit dem Italienischen identifizieren möchte.
Er betont gerne, dass er eben kein "Weichei" wäre und jedem der ihm etwas Schlechtes möchte würde es doppelt zurückbekommen....es geht ihm also nur darum immer "Recht" zu behalten - Macht und Kontrolle sind wichtige Punkte in seinen Gedankengängen.
Zum Vater: Ja, sowohl vom leiblichen Vater (den er aber nicht als solchen anerkennt), als auch vom Stiefvater (beides Italiener!) bekommt er diese Rolle zum Teil vorgelebt....ein Beispiel von dem er mir erzählte:
Als er mit ca. 13 Jahren von anderen Jugentlichen angepöbelt und bedroht/abgezogen wurde kam er weinend nach Hause zum Vater....dieser Antwortete ihm: " Wenn du das nächste Mal heulend wegen sowas nach Hause kommt, haue ICH dir eine rein! Wenn Du mit einem Messer bedroht wirst nimm es dem anderen weg und zieh es ihm einmal längs und einmal quer durch den Hals" !!!!!!??????
Tja, was soll ich dazu noch sagen.....
In ruhigen Momenten habe ich schon gut mit ihm reden können und er wird dann ganz still und ich sehe wie es in ihm arbeitet...er nimmt dann auch schonmal meine gewaltfreien Lösungsvorschläge an und ich sehe in ihm dann sogar eine Art Erleichterung....d.h. er möchte gar nicht so sein, doch weiß sich selber nicht anders zu helfen.
In anderen Momenten streitet er wieder ab, dass er überhaupt ein Problem hat und findet das alles ganz normal, richtig und eben typisch italienisch und männlich....
Zu einem Psychologen möchte er nicht gehen....das ist für ihn ein "Balla-Balla" Arzt den er ja nicht bräuchte und er würde seine Freizeit damit nicht verschwenden. Also leider noch sehr schlechte Grundvorraussetzungen, da mangelhaft Einsicht.
Eine glückliche, harmonische Beziehung wünscht er sich sehr und dafür würde er auch alles tun, doch eben wieder über einen falschen Weg - da kommt wieder das Besitzergreifende durch und dass er sich nichts mehr wegnehmen lasse....
Er ist sehr harmoniebedürftig und kommt nach einem Streit immer sofort bei mir an und möchte unbedingt das ganz schnell alles wieder gut ist - wenn ich das dann nicht gleich kann (ich kann keinen Schalter umlegen und so tun als wäre sein Verhalten eben ja nicht so schlimm gewesen) leidet er sehr darunter und kommt ständig zu mir und bemüht sich extrem...er kommt also mit Krititk und Konfliktsituationen überhaupt nicht zurecht.
Seine (deutsche) mütterliche Seite möchte ich noch erwähnen ist absolut liebevoll, hilfsbereit und sanft - keinerlei Gewalt oder ähnliches!
Alle (Mutter, Oma, Tante) leiden unter seinem Verhalten und keiner versteht wie er so werden konnte, da er von allen sehr verwöhnt wurde und doch immer alles bekommen hat.....ich verstehe mich sehr gut mit dieser Seite und sehe wie sehr er von diesen geliebt wird.....