yoshi_11866216Supervision-Erfahrung
Hallo dancer68,
ich weiß ja nicht, in welchem Berufsfeld Du arbeitest, ich jedenfalls arbeite in der Psychiatrie und hier sind Supervisionen in "modernen" Unternehmen normal, d.h. sogar sehr notwendig.
Hierzu kommt ein externer (kein Mitarbeiter) Supervisor , das sind meistens Psychotherapeuten,Psychologen oder im Management,"Trainer" mit entsprechender Zusatzausbildung als Supervisor, in ein Arbeitsteam. Supervision bedeutet u. a. als Außenstehender den Überblick über die innerbetrieblichen Belange zu "sehen", was man als Mit-Betroffener (Blick in eine Richtung gelenkt), oft nicht mehr hat - kurzum es geht um eine objektive Meinung und den Versuch, gemeinsam nach Lösungen zu finden. Sicher ist dies einerseits kein "Easy-Way", da man mit positiver und negativer Kritik konfrontiert wird. Das (End-)Ergebnis ist jedoch oft erstaunlich gut. Es ist auch sehr wichtig, dass das ganze Team dabei ist, denn nur wenn alle Hierarchien vertreten sind und jeder die Problematik des Anderen verstehen lernt (im Idealfall), kann ein echtes (gutes) Team zusammenwachsen und effektiv mit Freude arbeiten.
Die Furcht ist meist vor dem Aufkeimen von "unterschwelligen" Problemen - jedoch wirkt so eine Supervision als "Reinigendes Gewitter" (oder eben auch nicht). Jedenfalls ist es fern von jeder Gehirnwäsche und soll anregen, dass jeder mal seine Lob und Kritik heraus lässt und somit vom Supervisor Verbesserungsideen gemeinsam mit dem Team erarbeitet werden. Natürlich läuft dies nicht immer ohne emotionale Gefühlswallungen ab - daher hat auch jeder Angst davor (solange man/frau es nicht positiv erlebt hat).
Ob es ein "Happy End" gibt, hängt sehr von der Offenheit jedes einzelnen Teilnehmers ab, denn wenn viele "unreife" Persönlichkeiten zusammentreffen, gibt es zuweilen auch Scherbenhaufen. Es ist hier, wie auch sonst im Leben: Gehört man noch an den Platz, dann kommt es zu gewinnenden (und positiv tieferen) Arbeitsbeziehungen, ist jedoch alles fade und "unecht" geworden, hätte man an dem Platz
sowieso keine glückliche Zukunft mehr - was man oft erst Jahre später erkennt.
So, ich hoffe ich konnte ein wenig zur Aufklärung beitragen. Wir haben alle 3 Wochen eine Supervision, mal Team bezogen, mal Patienten-Fall
bezogen; und ich wollte es nicht mehr missen. Es birgt einen unheimlichen Erfahrungs-Schatz und verhelft zu besseren, ehrlicheren Beziehungen im Alltag und somit zum schöneren arbeiten.
Liebe Grüße Jasona