Hallo Ihr Lieben,
ich brauche dringend Euren Rat.
Mein (ex) Freund hat von einem Arzt Tabletten verschrieben bekommen, die man auf keinen Fall nehmen darf, wenn man eine depressive Tendenz hat. Er hat wohl eine depressive Vorgeschichte (von der ich nichts wusste) und sie trotzdem genommen.
Daraufhin hat angefangen jede Aussage und jedes Verhalten meinerseits auf die Goldwaage zu legen und sein Gedankenkreis hat sich angefangen zu drehen. Irgendwann hat er wohl versucht sich emotional etwas von mir zu distanzieren und er ist in dieses Loch gerutscht. Er hat Angst mit mir Intim zu werden. Er meinte solange wir nur kuscheln oder was Unternehmen ist alles gut, aber sobald es intimer wird oder werden könnte bekommt er Angst, Schweißausbrüche, Herzrasen und zittert am ganzen Körper.
Leider hat er mir davon Anfangs nichts erzählt und so kam es zu einem Missverständnis, wo ich dachte er hätte keinen Bock auf mich (wie fühlt man sich wenn der Freund jeder Intimität ausweicht ohne erkennbaren Grund?) und wohl "enttäuscht" reagiert habe, was es noch schlimmer gemacht hat.
Jedenfalls habe ich aber über 2 Monate hinweg kaum Fragen gestellt und habe einfach das gemacht was er wollte, mich einfach unbefangen mit ihm getroffen, Sachen unternommen, seine Distanz "hingenommen" obwohl sie mir sehr weh getan hat. Es ging immer nur um ihn, von Depressionen wusste ich damals noch nichts. Ich dachte er bräuchte einfach etwas Ruhe, da er vorher lange single war.
Irgendwann habe ich dann auf meine Initiative hin wieder bei ihm übernachtet und es ist eskaliert. Er hat Panik bekommen, hat es mir aber nicht gesagt, dass es nichts mit mir zu tun hat (inzwischen weiß ich dass er momentan mit keiner Frau der Welt intim werden könnte), nur gesagt hat das alle "Leidenschaft weg" ist und er sich unwohl fühlt und Herzrasen hat.
Ich habe erst versucht ihn zu beruhigen aber er ist aggressiv geworden und ich habe geweint. Er irgendwann auch. Da ich nicht wusste, was es ist, habe ich mich nicht wie eine Frau gefühlt.
Seit dem haben wir uns nicht mehr gesehen :-( Anfangs hat er mich noch angerufen und sms geschrieben aber seit 3 Wochen kommt von sich aus nichts mehr. Er sagt er muss erstmal wieder mit sich selbst klar kommen. Da er mir inzwischen quasi gestanden hat, dass es sich um Depressionen handelt und ich mehr darüber bescheid weiß, würde ich selbstverständlich darauf Rücksicht nehmen und erstmal intime Situationen vermeiden. Aber er sagt er trägt immer noch die Versagensangst in sich und hat das Gefühl eine Erwartungshaltung erfüllen zu müssen , sodass er Momentan Angst vor Kontakt und Eskalation hat und ein Treffen will er auch nicht.
Ich bin so traurig. Mit Bekannten (Frauen) trifft er sich. Die wissen nichts von seiner Krankheit. Vorher war es immer so, dass er sich lieber mit mir als mit irgendwem anders getroffen hat, weil er da sein konnte wie er ist und ich immer mit Verständnis reagiert habe.
Nachdem es wieder eskaliert ist per sms habe ich ihm jetzt vor einer Woche gesagt, dass ich es zwar nicht für eine Lösung halte vor der Angst wegzulaufen aber dass er seinen Weg gehen soll und dass er sich melden kann, wenn er meine Hilfe doch annehmen will. Dass ich für ihn da bin.
Er meinte er meldet sich. Aber ich bin einfach verzweifelt. Ich kann nichts tun außer warten. Das Beste wäre wahrscheinlich nicht zu warten, aber ich mache mir Sorgen und denke die ganze Zeit an ihn.
Hat jemand Erfahrungen mit solch einer Situation? Was geht in ihm vor? Er kann doch nicht versagen, wenn wir z.B. ein Eishockey Spiel zusammen sehen :-(
Danke vielmals für jede Hilfe!!!