sakura_12444499Liebe lionne
"das ist einfach nicht mehr er, der da redet."
---> zu einem sehr großen teil ist es er, leider ja, da er nichts anderes kennt, wenn er bei den zj aufgewachsen ist.
"Wieso sollte ich einer Schrift alles glauben, nur weil so viele andere es tun?"
---> du tust es wahrscheinlich nicht - ich glaube auch nichts, was mir nicht bewiesen ist...aber für die zj ist es gottes wort, ohne wenn und aber. genau das macht "glauben" ja aus.
mit den "verdrehten übersetzungen" gebe ich dir recht - vor allem ist die auslegung einfach nicht mehr zeitgemäß.
"Einen Menschen macht für mich mit am stärksten seine eigene Meinungsbildung"
---> und wenn du so einen menschen mit einem starken eigenen willen und einer eigenen meinung suchst, dann bist du bei 99% der zj leider an der falschen adresse.
bedenke: sehr viele menschen sind glücklich und zufrieden damit, wenn ihnen jemand sagt, was zu tun ist, wie sie ihr leben gestalten sollen. sie fühlen sich geborgen und sicher so.
Manipulation und Isolation...hey, es ist eine sekte, auch wenn die zj natürlich etwas anderes sagen.
"Also ich denk schon, dass ihm "der Kopf abgerissen wird", wenn er mich mir gegenüber öffnet und mich sehen will."
---> es würde so ablaufen (angenommen zwischen euch wäre etwas gelaufen):
entweder er steht zu dir = ausschluss aus der gemeinde (das wird öffentlich im gottesdienst bekannt gegeben)
oder
er "bereut" sein fehlverhalten = unangenehmes gespräch über sein fehlverhalten mit einem gremium von "ältesten", in dem fall temporärer entzug seiner vorrechte innerhalb der gemeinde (das bekommt die gemeinde natürlich ebenso mit, wenn ihm zb aufgaben entzogen werden)
soweit ich weiß, ist die ehe in der heutigen form parallel zum christlichen glauben entstanden, insofern hast du vermutlich recht.
menschen, die zj sind, sind entweder damit aufgewachsen, oder sie haben oftmals probleme (gehabt) - menschen, die sehr einsam sind, krank sind, ex-junkies etc.
um da auszusteigen, muss man ein extrem freiheitsliebender mensch sein, selbstbewusst, genug eingeschränkt/genervt in der aktuellen situation...und eine "nach-mir-die-sintflut-mentalität" besitzen.
oh, ich habe soeben einen biblischen ausdruck verwendet :clin:
ich habe zb schon mit ca. 6j. angefangen, mich zu fragen: "was ist, wenn das alles nicht stimmt, was die dir da erzählen?" ich habe einfach nie "geglaubt".
nach meinen erfahrungen steigen die meisten im späten teenageralter (so zw. 16-19j.) aus, in anderen altersgruppen kommt das extrem selten vor.
er muss das selber wollen. wenn du auf ihn einredest, wird er sich sehr wahrscheinlich nur von dir entfernen.
ich würde mich neutral mit ihm über seinen glauben unterhalten, ihn fragen, was er daran schätzt und was er nicht so gut findet - und du kannst ihm anbieten, jederzeit als ansprechpartnerin für ihn da zu sein, falls er mit jemandem reden möchte.
mehr kannst du meines erachtens nicht tun.
lg