Hi,
ich habe ein Problem und weiß nich wirklich, wie ich etwas tun kann, um es zu lösen. Ich bin mit meiner Freundin seit etwas mehr als einem Jahr zusammen. Wir führen eine Fernbeziehung. Ich werde in meinem Job noch bis zu 3 Jahre sein und sie wird noch 1,5 Jahre studieren. Unsere Beziehung fing an, als ich im Diplomstress war. Deshalb hatte ich kaum Zeit, zu ihr zu fahren, was ein Fehler war. Ich habe sie teilweise finanziell unterstützt, daß sie zu mir kommen kann. Mittlerweile fahre ich zu ihr, um ihr etwas mehr Ruhe für ihr Studium zu geben. Meinen anschließenden Job hatte ich bereits zugesagt, hatte Ihr allerdings gesagt, daß ich auch gerne was anderes mache, wenn sie es möchte. Ich hätte damit nie ein Problem gehabt, sie meinte aber, daßich eine solche Chance nie wieder bekommen würde und es machen sollte. Seit etwas mehr als zwei Monaten nun weiß ich, daß sie die Fernbeziehung nich aushält. Sie ist depressiv und versucht dieses Gefühl mit verschiedenen Methoden zu unterdrücken, um zu funktionieren. Welche Methoden das sind, möchte ich offen lassen. Einmal hatte sie zu mir gesagt, daß sie dieses tieftraurige Gefühl schon lange hat, auch vor mir, und dachte, daß die Beziehung zu mir Sie wieder davon befreien würde, daß dies aber nur der Fall sei, wenn ich bei ihr wäre.
Sie wirft mir nun vor, daß Sie viel mehr für unsere Beziehung getan hätte als ich und ich immer nur an mir interessiert sei. Sie sei so einsam und mir ginge es so gut. Ich würde sie belügen und ihr Vertrauen zu mir sei angeknackst.
Um das mal in das rechte Licht zu rücken:
Mein Tag besteht daraus, daß ich morgens auf Arbeit gehe, dann nach Hause, wo ich darauf warte, daß wir miteinander telefonieren, weil ich den ganzen Tag an sie denken muß und mir Sorgen mache und selbst einsam bin. Ich habe auch nach Stellen in Ihrer Nähe gesucht, aber dort gibt es nichts in meiner Branche und wie gesagt, ich bin eigentlich noch 3 Jahre gebunden.
Sie wirft mir weiterhin mein Verhältnis zu meinen Eltern vor, weil ich ein recht enges Verhältnis habe, was heißt, daß ich sie alles ein bis zwei Wochen innerhalb der Woche abends besuche, sie mir bei Umzügen usw geholfen haben und mich finanziell unterstützen. Sie bekommt Bafög und kann das nich nachvollziehen, weil sie ihren Eltern nich zur Last fallen möchte, auch mit ihren Problemen.
Sie meinte nun, daß sie es die nächsten 3 Jahre nicht aushalten würde und über kurz oder lang in die Psychatrie kommt. Leider sehe ich das auch so. Ich habe schon oft versucht, sie dazu zu bewegen, selbst zum Arzt zu gehen, weil sie diese Traurigkeit schon fast 2 Jahre hat. Ich hatte selbst Depressionen und von meiner Erfahrung her kann ich sagen, daß ich damals halb freiwillig aber halb auch gezwungen zum Arzt gegangen bin, aber jedes Mal, wenn ich sie soweit habe, daß sie möchte, findet sie am nächsten Morgen oder spätestens, am Tag bevor wir hingehen wollen, eine Ausflucht. Ich kann sie nich zwingen, wenn sie nich will, allerdings merke ich, wie es auch mir von Tag zu Tag schlechter dabei geht und ich sie nicht verlieren will. Sie hat auch keinen wirklichen Freundeskreis und die Freunde, die sie hat, sind entweder im Ausland oder haben selbst Probleme.
Was soll ich machen?
Ich bin ratlos, sie streubt sich gegen alles, was ich ihr vorschlage. Ich bin mir aber sicher, daß es nich damit getan wäre, daß ich kündige und zu ihr ziehe, weil meine Erfahrung gezeigt hat, daß Depressionen irgendwann ein Selbstläufer sind.
Danke für Eure Antworten.