"Ich bin nunmal im Moment in einer Phase in der ich gerne viel mit meinen Kumpels unternehmen möchte ..!"
Prinzipiell ist das eine Aussage, die ich durchaus tolerieren sowie akzeptieren kann. Das Ganze funktioniert allerdings nur bis zu einem gewissen Grad - nämlich dem an dem es mir zu viel wird.
Ich (22) bin auch in einer Beziehung davon überzeugt das es wichtig ist, sich mit anderen Leuten zu treffen, seine Freundschaften zu pflegen und sich einfach mal Zeit für sich zu nehmen.
Das funktioniert aber nur in so weit das der Partner ein Gleichgewicht darin finden muss, Beziehung, Familie und Freizeit mit Freunden ausgewogen in den Alltag zu integrieren.
Ich für meinen Teil finde, dass ich das durchaus gut gelöst habe.
Da meine Eltern neben an wohnen mache ich jeden Tag nach der Arbeit einen kurzen Abstecher 'nach Hause' um Hallo zu sagen .. Montags gehe ich mit meiner Mutter zum Yoga, Mittwochs habe ich meinen Mädelsabend und am Wochenende nehme ich mir mindestens einen Abend, an dem ich etwas mit meinen Freunden unternehme.
Den Rest meiner freien Zeit würde ich gern in die Pflege meiner Beziehung investieren ..
Leider scheint das bei meinem Freund (24) anders auszusehen.
Montags machen wir mal was miteinander, oder er ist mit einem Kumpel unterwegs, Dienstags hat er Probe, Mittwochs wird er wegen meinem Mädelsabend gezwungen was zu unternehmen ;), Donnerstag ist auch unstetig, Freitags geht er immer mit Freunden einen trinken und kommt auch erst so zwischen 6 - 10h morgens nach Hause und neuerdings unternimmt er auch Samstags Abends immer öfter etwas ohne mich.
Ich habe absolut kein Problem damit das er weg gehen will, das gibt mir die Möglichkeit ja dann auch was mit meinen Freunden zu unternehmen, aber manchmal möchte ich einfach nur Zeit mit ihm verbringen.
Wir haben schon länger nichts mehr unternommen, also "nur wir 2". Wir sind zwar immer unterwegs, aber immer nur mit seinen Freunden, ab und zu auch mal mit meinen Freunden.
Wenn wir was mit seinen Freunden machen schließen sich die Jungs immer im 'Männerzimmer' ein und ich sitz dann mit den Freundinnen seiner Kumpels auf der Couch o. so rum - was für mich teilweise relativ langweilig ist weil die sich untereinander kennen und über Freunde reden, die ich nicht kenne oder über Dinge die sie gemeinsam erlebt haben, wo ich nicht mitreden kann.
Bei Themen wo ich mich einschalten kann steig ich dann auch ein, aber so häufig ist das dann auch nicht.
Im Prinzip gehts mir ja auch darum den Abend MIT ihm bei seinen Freunden zu verbringen und nicht alleine mit den Damen auf der Couch zu sitzen.
Diese Woche bzw. das Wochenende war seid langem mal wieder besonders schlimm.
Die Woche über haben wir uns nur Donnerstag 'richtig' gesehen, an den anderen Tagen war ich schon im Bett als er heim kam.
Freitags war er mit Freunden saufen - bis morgens halb 7 .. obwohl er mir versprochen hatte, Samstag eine Ladung Bücher abzuholen.
Weil er aber bis 16h geschlafen hat, bin ich dann mit meiner Mutter gefahren. Samstag Abend wollten wir eigentlich was mit einem befreundeten Pärchen unternehmen. Die wollten ins Kino in Jackass 3D - den ich mir bei aller Liebe nicht ansehen will und es nicht einsehe 15 dafür zahlen .. Demnach habe ich ihm (ganz ohne Terz) gesagt, er könne ruhig ins Kino gehen, ich würde dann eben zuhause bleiben.
Eigentlich hätte man ja davon ausgehen können das er dann nach dem Kino nach Hause kommt - was ich mir bei ihm aber schon gänzlich abgewöhnt habe.
Als er sich dann aber bis 2h immer noch nicht zuhause hat blicken lassen, auf keine SMS reagiert hat etc habe ich beschlossen ihn anzurufen, worauf hin er mit dann mitgeteilt hat das er noch spontan mit nem ganz anderen Kumpel auf ne Halloweenhausparty gefahren ist und langsam auf dem Heimweg ist.
Da ist mir fast der Kragen geplatzt ..
Wir verbringen unter der Woche nicht soviel Zeit miteinander, wir wohnen zwar quasi zusammen, kommen aber beide spät heim und sind dann nicht sonderlich für irgendwas zu gebrauchen, weil wir beide total ko sind.
Wir könnten halt nur am Wochenende mal wirklich was miteinander machen - länger weggehen ö.ä. aber da macht er immer öfter lieber was mit seinen Freunden als mit mir.
Ich fühle mich dadurch zur Zeit sehr vernachlässigt und verstehe nicht, wieso es ihm nicht reicht jedes Wochenende einmal saufen zu gehen, wieso es neuerdings auch immer noch der Samstag sein muss.
Auf die Frage nach dem Warum bekomme ich dann folgende Antwort:
"Ich bin nunmal im Moment in einer Phase in der ich gerne viel mit meinen Kumpels unternehmen möchte ..!"
Diese Phase dauert nun auch scho ein halbes Jahr an und ich kann es ja auch durchaus nachvollziehen aber in letzter Zeit nimmt das total Überhand.
Es macht mich unglaublich traurig weil ich das Gefühl habe er flüchtet vor mir .. er sagt er müsse sich zur Zeit eben ausleben und austoben .. aber ist da eine Freundin nicht eher hinterlich?
Ich fühle mich manchmal wie ein Klotz am Bein weil ich andauernt rummoser das er doch bitte mal mehr Zeit mit mir verbringen soll ..
Er sagt darauf hin immer nur, ich könne doch auch einfach mehr mit meinen Freunden machen ..
Was ich aber einfach nicht will, weil ich die Zeit gern mit ihm verbringen will.
Ich hab momentan das Gefühl wir sind in einem Teufelkreis und mir schlägt dieses ganze Hin un Her tierisch auf den Magen. (Permante Bauchschmerzen/Übelkeit etc. - so reagiere ich immer aus emotionalen/psychischen Stress)
Habt ihr vielleicht einen Tipp wie wir bei diesem Kurve kriegen oder wie ich ihm klar mache, das eine Beziehung von beiden Seiten Arbeit erfordert?
Im Moment habe ich das Gefühl, nur ich arbeite daran ..