frmpa_12158378Ungewissheit
Puh... endlich mal eine harte aber ehrliche Antwort...
Momentan ist es so, dass ich vorübergehend bei meinen Eltern lebe, da das Häuschen meiner Großmutter noch nicht bezugsfertig ist und das wird so wie es aussieht auch noch etwas dauern, da wir uns alle noch sehr schwer damit tun auszuräumen. Durch den Jobwechsel habe ich nur eine kurze Kündigungsfrist von 2 Wochen und ich bin mir sehr sicher, dass ich meine alte Stelle vorerst bis mindestens zum Sommer wieder antreten könnte. Alles machbar, aber er will von all dem nichts hören, da er erstmal ruhe einkehren lassen möchte und mir auch nur schwer glauben kann, dass ich nach einem Jahr in ständiger Unzufriedenheit meine Meinung so schnell ändern kann. Verständlich.
Ich habe allerdings mittlerweile das Gefühl, dass ich gerade diesen Schritt brauchte, um festzustellen, dass ich mich in etwas verrannt habe und bei ihm genau das gefunden habe, was ich brauche. Ich bin jetzt seit knapp einem Monat in meiner Heimat und stelle jeden Tag aufs neue fest, dass mich hier nichts erwartet, was ich nicht auch in Hannover haben könnte und es ohne ihn kaum auszuhalten ist.
Das Wochenende mit ihm lief eigentlich ganz gut und es ist uns einigermaßen gut gelungen die ganze Geschichte nicht wieder zu thematisieren, allerdings wurde ich kurz nach meiner Ankunft gleich von 2 Interessenten begrüßt, die zur besichtigung da waren. Das tat unheimlich weh. Am 1.6. muss die Wohnung frei sein und er hat damit scheinbar abgeschlossen und ist zur Zeit auf der Suche nach etwas Neuem. Da mache ich mir mittlerweile keine Hoffnungen mehr, dass er in irgendeiner Art und Weise mich mit in seiner Planung einschließt.
Ich kann mittlerweile keinen klaren Gedanken mehr fassen und mir kommt es manchmal vor wie im Traum. Kann nicht schlafen, nicht essen. Ich stehe total neben mir und kann nichts tun, fühle mich so machtlos und habe immer mehr die Angst im Kopf, dass er sein Leben ohne mich lebt und immer mehr von mir distanziert, feststellt, dass es auch ohne mich geht.
Mittlerweile spiele ich sogar schon mit dem Gedanken mir eine eigene Wohnung zu suchen und ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen, um zu beweisen, dass ich es ernst meine und in der Lage bin mir sogar etwas eigenes aufzubauen.
Es fällt mir im Moment so schwer mir auch nur ansatzweise eine Perspektive auszumalen. Der Gedanke, dass er zu mir kommen würde schwindet jeden Tag mehr und ist mittlerweile ferner denn je. Er sagte zwar immer, dass dies für ihn vorstellbar ist, auch in nächster Zeit, vor allem weil ein Jobwechsel auch bei ihm geplant ist, aber da ich auf dem Land lebe ist eine gefestigte Beziehung Vorraussetzung für ihn um hier Fuß fassen zu können. Mit dieser Gewissheit bin ich gegangen und habe mich zu sehr auf ihn verlassen. Die vielen Umstände haben das allerdings sehr beschleunigt und es war überhaupt nicht überlegt. Eher eine Kurzschlussreaktion.
Habe ihn mittlerweile auch schon einmal darauf angesprochen, dass mein Auszug kein Abschied von ihm war, sondern für mich ein Schritt in die gemeinsame Zukunft und ich es erwartet hätte, dass er mir gegenüber wenigstens einmal geäußert hätte, dass er soweit noch nicht ist. Dann wäre das alles wahrscheinlich auch nicht soweit gekommen. Damit rückte er dann erst später raus, nachdem ich ihn direkt darauf angesprochen habe. Und nun stehen wir da...
Ich habe immer wieder das Gefühl, dass er sich von mir distanziert, auch wenn die Zeit zusammen schön ist. Das immer etwas zwischen uns steht. Ein kleiner Blick ins Leere, ein kurzes Träumen und schon hat er wieder das Gefühl, dass ich mich im Kopf wieder mal nur mit dem einem Thema beschäftige. Es fällt mir so schwer, so zu tun, als ob alles gut wäre und innerlich zerreißt es mich, während ich mich so sehr zusammenreißen muss, um nicht noch mehr Unruhe in die Beziehung zu bringen.
Ich habe solche Angst, keine Zeit zu haben, ihm zu beweisen, wie ernst es mir ist. Und trotz allem macht es mich auch immer wieder ein wenig wütend, wenn ich darüber nachdenke, dass es wieder einmal an mir liegt. Ich durfte ihm zuliebe nach Hannover ziehen und wenn mir was an der Beziehung liegt, dann kann ich im zuliebe auch gefälligst da bleiben, bis er den Zeitpunkt festlegt. Meine berufliche Zukunft und Wünsche erstmal völlig ausgeschlossen.
Für mich stellt sich einfach nur die Frage, was ich überhaupt noch tun kann, oder ob ich schon verloren habe. Ich bin 27, er 31 und ich weiß wie wichtig ihm Beständigkeit in der Beziehung ist und eine gemeinsame Perspektive.
Einerseits planen wir die Wochenenden und ich versuche ihm die Zeit mit mir so schön wie möglich zu gestalten. Versuche ihm vor Augen zu halten, was der Grund dafür war, warum er sich in mich verliebt hat, andererseits ist es so wahnsinnig anstregend und kräftzehrend für mich, mich so zu sensibilisieren und das alles auf Distanz oder an 3 Tagen Wochenende zu beweisen.
In 3 Wochen haben wir gemeinsam eine Woche Urlaub, die ich wie geplant bei ihm verbringe werde. Einerseits freue ich mich riesig darauf, andererseits habe ich immer Angst, dass er die Zeit mit mir nicht genießen kann und ich im Moment nur zusätzlicher Balast für ihn bin.
Ein ständiges auf und ab und immer wieder die Frage was tun und wo führt das hin.
Danke für deine ehrlichen Worte. Das hilft mir ungemein, viele Grüße, J.