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Schwierige Situation.
Ich würde erstmal abklären, was die Gründe sind, dass es mit dem Freund nicht so häufig zu Sex kommt - obwohl der Sex selbst dann ja durchaus "wunderschön sein" kann, wie du schreibst.
Vielleicht ist bei deinem Freund ja auch noch die Erinnerung daran zu aktiv, wie das in der Anfangsphase eurer ja noch relativ jungen Beziehung lief. Du schriebst ja, dass du dir anfangs deiner Gefühle für ihn noch nicht so sicher warst, und dass ihr auch sexuell eine gewisse Anlaufzeit brauchtet. Vielleicht hat er davon einfach noch eine gewisse Unsicherheit/Zurückhaltung behalten, die er nach ein paar Gesprächen und weiteren Annäherungsversuchen/Experimenten deinerseits noch verlieren kann?
Wenn sich dabei heraus stellen sollte, dass er wirklich "nur" ein geringeres Grundbedürfnis nach Sex hat also du, dann kannst du ja immer noch weitersehen.
Aber wenn du dir den Sex jetzt einfach so woanders holst und dich darin erst mal eingerichtet hast, dann verpasst du vielleicht langfristig etwas, das du mittelfristig mit deinem Freund haben könntest. Vom schlechten Gewissen oder der Möglichkeit, dass du ihn verlierst, wenn er merkt, dass du hinter seinem Rücken für dich allein eine egoistische Entscheidung getroffen und ihn damit hintergangen hast, ganz abgesehen. Zumindest dürfte die Beziehung schweren Schaden nehmen, wenn das herauskommt.
Nix gegen geheime Fantasien, aber bevor daraus konkrete verfängliche Handlungen werden, würde ich sowas in einer Beziehung immer gemeinsam besprechen wollen. Mir jedenfalls würde es weitaus leichter fallen, einer Partnerin eine rein sexuelle Affäre als Kompromisslösung zuzugestehen, wenn ich vorher die Gewissheit hätte, dass es da wirklich um nichts anderes als zusätzlichen Sex geht, als damit klarkommen zu müssen, nachher zufällig zu erfahren, dass meine Position zu dem Thema von vorneherein irrelevant für die Entscheidung war oder eine seltsam unbestimmte Entfremdung oder unerklärliche Wandlung der plötzlich ohne mein Zutun sexuell ausgeglichenen obwohl an mir in dem Bereich nicht mehr interessierten Partnerin zu erleben, zu der diese mir gegenüber nichts sagen kann oder will.
In einer Frage, die die Partnerschaft in einem Kernbereicht betrifft (und da gehört auch "seltener" Sex nunmal dazu), einfach einseitig ausgeschlossen und vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, und das dazu auch noch verheimlicht und als "Dauerlösung", würde bei mir jedenfalls jegliches Grundvertrauen in diese Beziehung an sich zerstören.
Da würde dann auch keine nachträgliche Erklärung mehr verfangen, keine Reue, keine "Besserung", das wäre keine Frage des Verzeihenwollens mehr sondern eine des Nichtmehrvertrauenkönnens. Aus die Maus!
Du schriebst "wir und schwören uns es öfter zu tun. Alles nur leere Worte" - aber weißt du überhaupt, ob es für deinen Freund wirklich nur leere Worte sind, oder ob er sich nicht vielleicht ebenso wie du nach mehr Sex sehnt, aber bloß nicht weiß, wie er es angehen soll? Wie würdest du dich fühlen, wenn du morgen erführest, dass er sich aus dem Grund seit drei Wochen mit einer anderen im Bett austobt - heimlich, "um dich nicht zu verletzen"? :mad:
Wenn ihr euch das Sexleben anderweitig aufpeppen wollt, und das von den Liebesangelegenheiten trennen könnt, ist das eine Sache. Aber sowas nicht wenigstens in Grundzügen auf Augenhöhe vorher zu vereinbaren halte ich für einen großen Fehler.