Hallo!
Also dies ist mein erster Eintrag und normalerweise halte ich nicht viel davon, seine Probleme auf diese Weise zu lösen, aber in diesem Fall scheint eine neutrale Meinung doch Perspektive geben zu können. Es geht um folgendes:
Ich bin in meinem letzten Schuljahr in der Klasse 13 und stehe somit kurz vor dem Abitur. Im Anschluss daran werde ich für ein Jahr ins Ausland gehen.
Ich habe auch einen guten Freund, er ist Teil meines Freundeskreises und wir kennen uns bereits seit 7 Jahren. Man könnte sagen, dass wir gute Freunde sind, aber diese Freundschaft hält sich eigentlich immer durch Phasen des Verliebtseins- von meiner Seite und in der Vergangenheit auch von seiner Seite aus- aufrecht. Die ganze Geschichte spare ich an der Stelle mal aus...Was wichtig ist: Bei uns lief nie was, aber Gefühle waren auf beiden Seiten da.
Naja, dieses Jahr war es mal wieder bei mir soweit. Ich verliebte mich erneut in ihn. Man muss wissen, er ist einfach der Typ Mann, wie ich ihn mir vorstelle: Intelligent, gutaussehend, aber nicht zu hübsch (also kein Weiberheld), zurückhaltend und humorvoll. Ich hielt mich aber so lange wie ich konnte bedeckt und ließ mir nichts anmerken, es hätte keinen Sinn gehabt (er war in eine andere verliebt). Dann fragte er mich irgendwann, ob wir nicht gemeinsam das Konzert eines Künstlers, den wir beide sehr mögen, besuchen wollten, er hätte Karten. Gesagt, getan. Auf meine Anfrage (er ist mehr als nur schüchtern...superschüchtern!! zumal seine Erfahrungen mit Frauen nicht die tollsten waren) hin gingen wir auch ins Kino...später sagte ich ihm, was ich fühle. Natürlich war er überrumpelt, vielleicht sogar überrascht...was nach unserer Vergangenheit aber seine Kinnlade eigentlich nicht hätte nach unten klappen lassen sollen. Meine Logik war folgende:
-Wir versinken bald im Abistress und haben nicht die Zeit uns öfter zu sehen
- Es ist doch ein Kompliment für ihn
- Es ist mir lieber, endlich eine ehrliche Antwort zu bekommen anstatt mich ewig fragen zu müssen, was wohl gewesen wäre, wenn...
-ich bin bald weg und sollte er das gleiche fühlen, hätten wir genug Zeit, um unsere Beziehung bis dahin so fit zu haben, dass sie ein Jahr Abstand aushält...
Die Situation war unangenehm für ihn, also stieg ich aus. Wir hatten vor, nocheinmal darüber zu sprechen, sind bis jetzt aber nicht dazu gekommen. Das war letzte Woche. Natürlich bin ich nicht bescheuert, ich weiß ja, was es bedeutet, wenn er sich mehr als eine Woche danach immer noch nicht bei mir gemeldet hat. Wenn es ihm wichtig gewesen wäre, hätte er das schon getan. In der Schule gehen wir miteinander um, als wäre nichts gewesen...unsere Freunde wissen das nicht, sie sehen uns dennoch als das perfekte Paar an. Trotzdem muss die Sache geklärt werden, schließlich will ich ihn als guten Freund (und es lässt sich bei unseren gemeinsamen Freunden nicht vermeiden, sich zu sehen) auf jeden Fall behalten. Auch wenn das blöd klingt, aber ich bin stark genug, das zu akzeptieren. Nur muss ich ihm das auch deutlich machen. Ich bin gewissermaßen geübt, meine Gefühle wurden noch nie erwidert. Und da ich eigentlich kein Emotionsbolzen bin, komme ich über sowas ganz gut hinweg. Ich bin sogar stolz auf mich, dass ich schüchterner Mensch endlich mal zu meinen Gefühlen stehen konnte. Also gehe ich mit neuen Erfahrungen und damit positiv aus der Sache raus...Bald bin ich ohnehin im Ausland.
Meine Frage ist jetzt: Was meint ihr? Soll ich wieder den Schritt auf ihn zugehen und ihn um ein Gespräch bitten oder die Sache auf sich beruhen lassen, bis unsere Wege sich trennen? Habt ihr sowas Ähmliches eigentlich auch schon mal erlebt? Oder seht ihr in meinem Handeln vielleicht einen Kapitalfehler, den ich begangen habe?
Liebe Grüße und danke schon mal für jede Antwort (und jeden, der sich bis ans Ende gequält hat ;) ).