horst_891232Liebe Sonnenblume,
genauso sehe ich das auch.
Loslassen auf Kommando geht niemals, kann es gar nicht, denn wir sind fühlende Wesen und hier hat es auch viel mit alten Mustern, Kindheitserlebnissen zu tun und chemischen Prozessen im Gehirn.
Loslassen, das kann für den einen sein, Tagebuch zu schreiben oder immer wieder mit einer geduldigen Freundin oder einer Therapeutin die Geschichte aufzurollen.
Irgendwann bemerkt man dann auch, daß es negative Facetten gab, daß es eben nicht nur schöne Momente gab, daß es Dinge gab, die wehtaten.
In diesem Moment beginnt man auch den ehemaligen Partner in einem anderen Licht zu sehen. Kann erstmals auch Wut und Ärger verspüren und vor allen Dingen zulassen!
Das ist der Beginn des Prozesses. Es sprudelt in einem hoch, was alles nicht so schön war und auch das geht irgendwann vorbei.
Der Prozess dauert bei jedem Menschen verschieden lang, weil uns alle unterschiedliche Lebenserfahrungen geprägt haben.
Ein Mensch, der in seiner Kindheit traumatische und nicht verarbeitete Trennungen erlebte, kann dies sein Leben lang mit sich tragen und durch ein erneutes Verlassenwerden durch einen geliebten Partner, kann sogar eine andauernde Persönlichkeitsänderung in Gang kommen.
Dieser Mensch hielt sozusagen das Leben zusammen. Geht er fort, bricht alles ein und dies ist kein Grund, jemanden zu belächeln, wie es hier leider immer wieder viele tun.
Hämisch werden Menschen belächelt und verhöhnt, die einen geliebten Ex-Partner nicht loslassen können.
Hier handelt es sich um eine psychische Störung der leichteren Art, die sich aber stark ausweiten kann, wenn keine Hlfe kommt.
Was gibt es da zu lachen oder höhnen?
Lacht man auch über einen Menschen, dem ein Arm amputiert worden ist?
Richtig, es ist eine Abhängigkeit, aber die hat sich der leidende Mensch ja nicht selber ausgedacht. Sie findet statt aufgrund von frühkindlichen Erlebnissen, die prägten.
Verständnis wäre angebracht und kein Hohn.
War zwar jetzt am Thema ein wenig vorbei, aber es war mir ein Bedürfnis, dies einmal auszuformulieren, denn auch ich erlebe es im Freundeskreis wieder und wieder, dass ich zaghaft gebeten werde, doch noch einmal zu schauen, ob 'er' nicht wiederkommt.
Wie hier schon gesagt wurde: manchmal kommt er wieder, manchmal nicht...
Dennoch ist es in JEDEM Fall ratsam, sich selber zu reflektieren und nicht stehen zu bleiben im Moment der Trennung.