Hallo ihr lieben.
Ich schreibe dies hier weil ich total verunsichert bin.
Ich war heute morgen bei meiner Hausärztin weil ich endlich mal mit jemandem über mein Problem sprechen wollte. So richtig hat es mich aber leider nicht weitergebracht.
Aber von Anfang an. Ich arbeite an einer Hotline seit gut 3 Jahren, habe nach meiner Ausbildung diese Stelle erhalten und es gefiel mir bisher sehr gut. Ich will und kann aber mehr, deshalb habe ich im letzten März noch ein Studium begonnen. Ich gehe also noch 2-3 mal die Woche Abends für jeweils 3 Stunden zur Uni,war bisher auch immer noch sehr motiviert und guter Dinge. Sicherlich war es stressig doch ich hatte ja ein Ziel vor Augen.
Letztes Jahr vor Weihnachten fing es dann an sehr stressig zu werden, die Vorlesungen waren Anstrengend, der Stoff schwer und ich lebte nur noch für die Arbeit und das Studium. Mit Freunden traf ich mich kaum noch, keine Zeit. Mein Freund unterstützte mich wo er konnte, trotzdem ging es mir richtig mies. Ich schrieb meine letzte Klausur am 21.Dezember und hoffte über Weihnachten abschalten zu können..so richtig gelang es mir aber nicht.. Im neuen Jahr wurde es dann etwas ruhiger .. trotzdem hatte ich kaum noch Kontakt zu meinen Freunden, wir haben uns auch wegen blödsinn gestritten und bis heute nie mehr richtig versöhnt.
Ich hangelte mich so durch bis jetzt, versuchte einen Gang runter zu schalten und es ging bis jetzt auch irgendwie, mein Terminkalender war immer voll und ich war stolz darauf das alles doch so toll zu managen. Ich bekomme oft zu hören "toll wie du das schaffst".. doch im moment schaffe ich es so gar nicht mehr..
Denn seit einigen Wochen wurde es auf meiner Arbeit sehr stressig, es wurden immer mehr Leute krank, die arbeit häufte sich.. ich habe versucht immer alles zu geben aber irgendwann schlug meine Stimmung um. Ich reagiere aggresiv, gereizt, rege mich innerlich über alles und jeden auf. Habe inzwischen eine "Scheißegal" Einstellung.. so kenn ich mich nicht. Ich war immer ein rücksichtsvoller, fröhlicher, positiv eingestellter Mensch.. und jetzt bin ich das alles nicht mehr.
Komme ich Abends nach Hause ärgere ich mich über mich selbst. Grübele.. manchmal wein ich sogar und weiß nicht mal so richtig warum.
Diesen Montag hab ich die letzte Klausur in der Uni geschrieben, jetzt habe ich frei bis Ende August von der Uni.. die Arbeit bleibt. Und trotzdem kann ich nichts positives sehen, ich will mich jeden morgen am liebsten gleich wieder rumdrehen...
Darum meldete ich mich heute krank und ging zu meiner Hausärztin. Ich erklärte ihr so gut ich konnte was los ist. Sie sagte mir dann:"Dies ist eine Notfallsprechstunde, ich habe noch 2 schwierige EKGs zu machen. Was soll ich ihnen sagen? Sie wissen woher es kommt.. was würde ihnen helfen? Eine Gesprächstherapie? Eine Auszeit?"
Hm. Ich habe mich für den Rest der Woche krank schreiben lassen, sie hat Magen Darm auf dem Krankenschein angegeben, meinem Teamleiter habe ich was von Magenschleimhautentzündung erzählt.
Meine Ärztin wollte mich schon die ganze nächste Woche krank schreiben aber in dieser Woche habe ich eine besondere Schicht die dann von meinen Arbeitskollegen ausgeglichen werden müsste, ich möchte nicht dass sie durch mich das ausgleichen müssen. Sie haben mich bei der Uni durch Schichttausch und anderes bis jetzt sehr unterstüzt...
Das Problem ist, ich brauche jemanden der mir sagt:"Ja, du hast da was. Du bist "krank", das ist okay! Du hast das recht dich auszuruhen" Diese Bestätigung brauche ich.. sonst fühle ich mich, so wie jetzt als Schmarotzerin, als "Blaumacherin" nur weil es mal streßig ist..
Und deswegen schreibe ich es wohl auch hierhin. Weil ich bestätigung Brauche... und weil ich jemanden Brauche zum Reden.
So weit zu meiner Geschichte... Hat jemand von euch schon Erfahrung gemacht damit? War jemand schonmal beim Psychotherapeuten deswegen? An meiner Situation kann ich zur Zeit nichts ändern, ich will das Studium durchziehen... aber ich habe Angst irgendwann zusammenzubrechen...